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B2 aktualisiert: 03.05.2015
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Abkürzungen

       
      B1 Bába leze do bezu - Berghaus
      B2 Berlin - Bring the dew
      B3 Brod - Bystra voda
       
Was Zahl Jahr Berlin  
      J besuchte Berlin viermal:
    1878 Ende Juli, anfangs August, als er auf Einladung die Orgelbauerfiirma Steinmeyer in Oettingen besucht hatte: Rasch weiter nach Berlin....Ich wollte noch nach Hamburg, aber es langte nur auf den Kreuzer genau für die Heimreise über Prag nach Brünn. (Vogel, 81; MdL, 34ff Autobiografie) 
    1924 17.03., Staatsoper Berlin, Aufführung der "Jenufa" mit Zinaïda > Jurjevskaja und Margarethe Arndt-Ober > TT "Jenufa" 1924 (erste bekannte J-Aufnahme auf einer Schallplatte). Max von Schillings hatte Js Werk in Prag gehört und das Aufführungsrecht, da er damals Intendant der Staatsoper war, sofort für Berlin erworben. Im Brief vom 26. März schrieb J an Emil Hertzka (JUE, 214): Die Aufführung der Jenufa war eine der vortrefflichsten, die es überhaupt gab...
    1926 29.-31. Mai, Aufführung "Kát'a Kabanová", Dirigent: Fritz Zweig. Wir alle sind hier: Schreker und Schönberg, Kleiber und Zweig, die Jeritza....(MdL, 177 "Meer, Land", Feuilleton vom 10. Juni 1926). Im Brief vom 29. Mai 1926 an Rosa Newmarch, bezeichnete J die Aufführungen in Prag und Brünn, nach der Berliner "Kát'a" als halbbatzig.
    1927 28.- 29.09., J ist von Otto Klemperer zur Aufführung der "Sinfonietta" am 29.09. in der Kroll-Oper eingeladen worden. J hat am Vortag die letzte Probe und dann auch die Aufführung besucht > Klemperer
L 1 1916 Brod, Max: Tschechisches Opernglück, in: Schaubühne Nr. 46, 16.11.1916 - in der Berliner Zeitschrift erschien der erste Artikel über Janáčeks Oper im Ausland
  2 1924 Feuill, 134-137 > "Berlin" (JW XV/253) - hier findet sich die Vorform für den 3. Satz des Bläsersextetts > "Die Jugend" (JW VII/10), die Skizze zum > "Marsch der Blaukehlchen" (Pochod modráčků) (JW VII/9).
  3 1926 Feuill, "Meer, Land" (JW XV/285)
  4 1955 Procházka, Jaroslav: Leoš Janáček und Berlin. In: Programmheft "Jenufa" 1955 der Staatsoper Berlin
  5 1988 JUE 183
      Weitere Inszenierungen gab es zu Lebzeiten von J nicht; "Die Sache Makropulos" (JW I/10) war zwar vorgesehen, kam aber nicht zustande. "Aus einem Totenhaus" (JW I/11) wurde noch in der Kroll-Oper während der Direktionszeit von Otto Klemperer aufgeführt (Dirigent war Fritz Zweig; am 29.5.1931, Regie: Hans Curjel, Szene: Caspar Neher). Rechtsgerichtete Politiker hatten die Kroll-Oper immer bekämpft; am 03.07.1931 ist sie geschlossen worden.
      Die J-Pflege in Berlin wurde nach dem 2. Weltkrieg durch Walter Felsenstein weitergeführt, mit der Oper "Das schlaue Füchslein" (JW I/9) . Diese Inszenierung (Premiere am 30.05.1956, Dirigent: Václav Neumann) wurde mehr als 200 Mal gezeigt, auch in Gastspielen in Paris, Wiesbaden und in Prag!. Sie hat die weltweite Entdeckung des Musikdramatikers J eingeleitet.
       
      Weitere Inszenierungen:
    1942 Jenufa; Johannes Schüler, Wolf Völker
    1949 Jenufa; Josef Keilberth, Wolf Völker
    1954 Jenufa; Richard Kraus, Werner Kelch
    1955 Jenufa; Lovro von Matačič, Wolf Völker (Deutsche Staatsoper)
    1957 Kát'a Kabanová; Richard Kraus, Wolf Völker
    1964 Jenufa; Rudolf Vašata, Götz Friedrich (Komische Oper)
    1972 Kát'a Kabanová; Gerd Bahner, Joachim Herz (Komische Oper)
    1976 Jenufa; Gerd Albrecht, Bohumil Herlischka (Deutsche Staatsoper)
    1981 Aus einem Totenhaus; Václav Neumann, Götz Friedrich
    1990 Die Sache Makropulos ; Jiří Kout, Günter Krämer
      Am 30.09.1927 hat Otto Klemperer die Sinfonietta in Berlin aufgeführt.
L 1 1975 Curjel, Hans: Experiment Kroll-Oper, Prestel-Verlag 1975
  2 1988 Heyworth, Peter: Otto Klemperer - Dirigent der Republik 1885-1935, Sidler Verlag Berlin 1988, 545 Seiten
       
      Berlin > Sanssouci (JW IX/8), > Allegro (JW IX/9)
       
      Berlin, Feuilleton 1924 (JW XV/253)
      Titel eines Feuilletons in den "Lidové noviny" Nr. 244, 15.05.1924; darin schrieb er über die "Jenufa"-Auff an der Berliner Staatsoper unter Erich Kleiber am 17.03.1924 und über den Besuch der Stadt Berlin. J war zur Premiere eingeladen worden. Das Feuilleton versah er mit zwei kleinen Kompositionen: a) "Sanssouci" (JW IX/8), 6 Takte, Fragment für Flöte und Spinett und b) Fragment (JW IX/9) für Piccolo, Glocken und Trommeln, 7 Takte. Der Besuch Js in "Sanssouci" galt dem "grossen Flötisten" Friedrich II. - Berlin kam dann später (1926) noch einmal zu Feuilleton-Ehren, als er die Aufführung der "Kát'a Kabanová" besuchte > "Meer, Land" (XV/285).
      Das Motiv b) wird auch verwendet im > "Marsch der Blaukehlchen" (JW VII/9) und im 3. Satz des Bläsersextetts > "Die Jugend" (JW VII/10)
L 1 1959 Feuill 134-137, dt Ue von Charlotte Mahler, mit faksimilierten Notenzitaten
  2 1979 MdL 159-162, dt Ue von Jan Gruna, mit gedruckten Notenzitaten
  3 2003 Lit I 537-540 Originaltext
       
      Berlioz, Héctor (11.12.1803 - 8.3.1869)
      Französischer Komponist; J lernte erst als 25-Jähriger anhand der Instrumentationslehre von Berlioz die Blasinstrumente kennen. Er hatte vorher äusserst selten Blasinstrumente in seine Kompositionen mit einbezogen:
    1875 Klänge zum Andenken an Fürchtgott-Tovačovský für 3 Violinen und Instrumente (JW VI/1) (ursprünglich mit chromatischer Trompete)
    1880 Sinfonie, geplant; Scherzo davon verschollen (JW X/13)
    1880 Menuett und Scherzo für Klarinette, verschollen (JW X/19) (vgl. Helfert, 351)
      Die zahlreichen Bemerkungen in Js eigenem Exemplar von Berlioz' Buch ( 2.Ausgabe, Leipzig 1875, dt; erwähnt in Ste-Gen, 44,a 24 und in: Racek, 191) belegen sein intensives Studium: Meine bisherige Errungenschaft ist, dass mir die Töne der Blasinstrumente unter welche Berlioz (ein franz. Componist) auch jene der Männer, Frauen und Kinder zählt, immer im Ohr nachklingen: so erkenne ich die Stimme meiner Zdenči unter hunderten - doch das ist keine Errungenschaft, das muss mir eher angeboren gewesen sein. Heute studierte ich, wie man die Instrumente notiert, und ich bin glücklich mit dem Horn fertig. (ZdBr, 103, Brief vom 25.11.1879)
      Dass J in seiner ersten Oper "Šárka" (JW I/1, 1887) und im "Anfang eines Romans" (JW I/3, 1891) Englisch-Horn, Bassklarinette und Tuba verwendet, geht auf Dvořák zurück, aber auch auf Berlioz - es sind neuromantische Tendenzen. Nur war J darauf bedacht, den individuellen Klang der Instrumente gegeneinander abzusetzen, nicht zu verschmelzen.
      In seiner Autobiografie vermerkte er: ....wollte das Requiem von Berlioz aufführen. (1875, MdL, 29 + 45); das war ein recht gigantomaner Anflug des 21-Jährigen, sozusagen noch ohne Ausbildung, allerdings nach einem Jahr an der Prager Orgelschule. Weitere Erwähnung von Berlioz > MdL, 163. 
       
      Berman, Karel (1918 - 1995 Prag)
      tschech Bassbariton, hatte bei Victor Ullmann Komposition studiert; von 1942-45 war er in Theresienstadt interniert und zeitweise in den Konzentrationslagern von Auschwitz, Kaufering und Dachau. In Theresienstadt gehörte er zur Künstlergruppe um Victor Ullmann und Pavel Haas und sorgte als Regisseur und Sänger für die Einstudierung von zahlreichen Opern. In Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis oder Der Tod dankt ab" sang er die Rolle des Todes, die Ullmann speziell auf Berman zugeschnitten hatte. 1953 wurde Berman an das Nationaltheater Prag berufen. In manchen J-Produktionen war er dabei: 
TT 1 1965 als Dr. Kolenatý in "Die Sache Makropulos", Nat.theater Prag, Bohumil Gregor, SUP 10 8351, CD publ 1994
  2 1977 als Altgesell in "Jenufa", Janáček-Theater Brünn, František Jílek, SUP 10 2751, CD publ 1992
  3 19791 als Kleiner Gefangener in "Aus einem Totenhaus", Tschech Philh, Václav Neumann, CD publ 1993
       
      Beseda > Brünner Beseda
       
      Bezruč, Petr ['besrutsch, s=sth] (15.9.1867 Opava - 17.2.1958 Kostelec na Hané)
      Pseudonym für Vladimír Vašek; Postbeamter, Verfasser von sozialkritischen Balladen, von denen J einige vertonte: "Kantor Halfar" 1906 (JW IV/33), "Marycka Magdonova" in zwei Fassungen 1906+1907 (JW IV/34+35) und "Sedmdesát tisíc" (Siebzigtausend) 1912 (JW IV/36). Diese drei Texte sind aber auch von je vier anderen Komponisten vertont worden. Es kam zu keiner direkten Begegnung zwischen J und Bezruč, sie haben lediglich Briefe gewechselt. In seinem Feuilleton "Jablunkauer Brücken" (L 1) behandelt J das Problem, das Bezručs Ballade "Sedmdesát tisíc" in Versen beschreibt, die Unterdrückung einer sprachlichen Minderheit. Bezruč soll auch einen Liedtext für die Oper "Kát'a Kabanová" verfasst haben (vgl Brod, Sternenhimmel, 57).
ED   1963 Die 3 von J vertonten Männerchöre liegen in deutschen Nachdichtungen von Robert Fuchs vor; Aufbau-Verlag 1963
L 1 1907 Janáček, Leoš: Jablunkovské Mostý (Jablunkauer Brücken) in: Lidové noviny, 24.12.1907 (JW XV/188), dt in: Feuill 114-116, original in Lit I 360-362
  2 1924 Vesely, Beilage, Brief von Bezruč an J vom 27.09.1924, Faks, dt teilweise in BE 176
  3 1947 Bezručuv sborník (Bezručs Werk - zum 80. Geburtstag des Dichters), Opava 1947, 151 Seiten, tschech, mit Verzeichnis der vertonten Texte
  4 1948 Procházka, Jaroslav: Lašske kořeny života i dila Leoše Janáčka (Lachische Wurzeln in Leben und Werk von LJ), HM Prag 1948, 172-181, darin diverse Briefe
  5 1958 Brief Js an Bezruč vom 31.10.1924, zit bei Vogel 252
  6 1959 Smolík, Jan: Sbory L.J. na texty Petra Bezruče (Die Chöre von LJ auf Texte von Petr Bezruč) in: Sborník stati a studii, Prag 1959, 73-114
  7 1961 Šeda, Jaroslav: LJ - Biografie, SHV Prag 1961, Brief vom 01.10.1924 an Bezruč, S. 381/a 58
  8 1966 Urzidil, Johannes: Da geht Kafka. dtv 1966, 76-79 (Rudolf Fuchs übersetzte Texte von Bezruč ins Deutsche)
I 1 1908 Konzertprogramm Paris 1908, EA "Maryčka Magdonova" und "Sedmdesát tisíc", in: Paris 81, 32
  2 1924 Faks des Briefes vom 27.9.1924, in: Vesely, Beilage
  3 1977 Foto von P. Bezruč, mit Hut, ca. 70 Jahre alt, in: Žili a pracovali v Brně (Leben und arbeiten in Brünn) Brünn 1977
  4 1980 Foto von P. Bezruč, Profil, ca. 30 Jahre alt, in: obraz, 18
      Bezručs Balladen vertont von:
      Kantor Halfar: Mil. Čelada, Melodram mit Orch. 1906; Karel Moor, Melodram mit Klavier 1919; Adolf Piskáček, Männerchor; A. Pokorny, Männerchor 1912
      Maryčka Magdonová: Ez. Ambros, Melodram mit Klavier 1907; Jan Bužek, Melodram mit Rezitation, Chor und Str.quartett 1946; Josef Kovař, Melodram mit Klavier; Karel Moor, Melodram mit Klavier 1905
      Sedmdesát tisíc: Fr. Franěk, gem. Chor; Th. Koessl, Männerchor 1912; Jaroslav Křička, Männerchor mit Orch. 1905-06; Jan Kunc, gem. Chor mit Orch. 1907
       
      Běží voda, běží > Mährische Volkspoesie (JW VIII/23, Nr. 11)
       
      Bie, Oskar (1864 Breslau - 1938 Berlin)
      Schriftsteller, Musikkritiker; er äusserte sich über "Jenufa", über das "Tagebuch eines Verschollenen, "Kát'a Kabanová" und " Aus einem Totenhaus". J erwähnt ihn in seinem Feuilleton "Meer, Land": O nein, Herr O. Bie! Am 31. Mai 1926 hing kein deutsches Eichenlaub über Katja Kabanova, und die Bühne roch auch nicht nach einer bayerischen Bierbrauerei. (MdL, 177) J reagierte damit auf Bie's Kritik in "Lidové noviny" (Bie war von 1925 an Berliner Korrespondent dieser tschechisch-sprachigen Brünner Zeitung). Bie hatte sich aber schon 1924 begeistert über die Berliner Aufführung der "Jenufa" unter Erich Kleiber geäussert (in: Der Anbruch VI, Nr. 4, S. 160-161): "Es ist eine Aufführung von möglichster Ausgeglichenheit, vom guten alten, glücklichen Janáček, der noch diesen Ruhm erlebt und bald auch drüben in der neuen Welt mit seinem Werk landen wird, begeistert hingenommen. Sie wirkt dramatischer, als man es dieser feinen Musik zugetraut hätte. Trotz ihres legendären Stils gibt man die Oper wie in ihrer Heimat, naturalistisch..." Und andernorts: "Es ist, bis auf ganz wenige, soll man sagen tschechische Puccinismen, kein Takt im Werk, der nicht aus dieser ganz persönlichen, neuen, im heimatlichen Gefühl durchtränkten Stimmung und Verfassung stammte. Nur mit ersten russischen Werken vergleichbar, also mit Boris Godunow, heut ähnlich vielleicht nur in den ungarischen Nationalismen von Kodaly, ist die Musik frei von Europa. Sie ist aber nicht Stückwerk nationaler Details, sondern sie ist System nationaler Gestaltung und darum in der Musikgeschichte und erst recht in der Operngeschichte eine Klasse für sich."
L 1 1926 Janáček, Leoš: Moře, země (Meer, Land) (JW XV/285) dt in: Feuill, 142-147, andere dt Ue in: MdL, 174-179, original in: Lit I, 576-579
       
      Bím, Hynek (05.03.1874 Lomnice nad Popelku - 30.12.1958 Tišnov)
      Volkssänger, Ethnograf; er war Js Schüler an der Lehrerbildungsanstalt 1888-92, später hat er mit J als Sammler und Kommentator zusammengearbeitet. Zwei Lieder, die er ihm vorgesungen hat, sind erhalten, auch gesprochene Texte zur Folklorearbeit > TT 1).
TT 1 1998 Nejstarší zvukové záznamy moravského a slovenského lidovího zpěvu (Die ältesten Tonaufnahmen von mährischen und slowakischen Volksgesängen) (aus der folkloristischen Tätigkeit von Leoš Janáček und seinen Mitarbeitern), CD mit umfangreichem Textbuch und zahlreichen Fotos, publ Janáček Stiftung Brünn 1998 - Hynek Bím ist auf den Tracks 12, 16, 17, 21 und 26 zu hören - 16 und 26 mit Gesang
I   1998 Zwei Fotos, in TT 1, S. 85 und 86 sowie das Faksimile der Handschrift einer Liedaufzeichnung, S. 90
       
      Bin durch verbranntes Städtchen gegangen > Sechs Volkslieder, die Eva Gabel sang (JW V/9, Nr. 2)
      Biografie > Janáček, Leoš, Biografie
      Birke > Warum neigt die Birke (JW IV/22)
      Bitte werft mich doch nicht hinaus > Der Mund (Feuilleton) (JW XV/246)
       
      Bittová, Iva (geb. 1958 Bruntál)
      Geigerin und Sängerin, die sich auf ganz unkonventionelle Weise der Mährischen Volkspoesie in Liedern (JW V/2) und den Sprechmelodien von J zugewandt hat. Sie spielte und sang auch im Film "Zápisník zmizelého" (Tagebuch eines Verschollenen) von Jaromil Jireš (1980) die Zefka (Hinweis in: Vičar, Jan: Leoš Janáček's "The diary of one who vanished", Olomouc 1995 Musicologica II, S. 83/a45)
TT 1 1998 Sprechmelodien, arr und gesungen von Iva Bittová. SUP CD "Janáček unknown" IV
  2 2000 "Dance of the Vampires". Iva Bittová, Gesang und das Nederlands Blazers Ensemble. "Music of Iva Bittová and Leoš Janáček". NBE CD ("Ich erwarte dich" - mit Saxofon; + für Ensemble: aus "Auf verwachsenem Pfad" Nr. 1, 7 und 11)
  3 2004 Mährische Volkspoesie in Liedern. Iva Bittová, Gesang und das Škampa Quartett. Transkription für Stimme und Streichquartett, eingerichtet von Iva Bittová und Vladimír Godar. SUP CD (+ "Ich erwarte dich" - mit Tárogató)
DVD 1 1980 Zápisník zmizelého (Tagebuch eines Verschollenen) TV-Film, Tschechoslowakisches Fernsehen, Autor: Jaromil Jireš. Darsteller: Ivan Lutňanský (Janíček), Iva Bittová (Zefka), 34 Minuten, DVD publ ?
L 1 2006 Ondřej Bezr: "Das komische Fräulein". In: Willkommen im Herzen Europas. Zschr der Tschech. Republik Jg 13, 2/2006, S. 12-15, mit Illustrationen. Sammlung Knaus 
I 1 2006 Foto, in: Willkommen im Herzen Europas. Zschr der Tschech. Republik Jg 13, 2/2006, S. 12-15
       
      Bizet, Georges (25.10.1838 - 3.6.1875)
      frz Komponist; J hörte dessen Oper "Carmen" (UA 1875) am 04.10.1903 in Brünn, kurz nach Charpentiers Oper "Louise" (vgl. L 1). Er hatte aber schon 1886 und 1887 je eine Brünner Aufführung rezensiert, für Hudební listy, später dann (1891) für Moravské listy. Darin berichtete er über die unaussprechliche Erregung, die ihn beim ersten Anhören befallen hatte: Neue, bisher unerhörte harmonische Verbindungen, neue Modulationen, unerwartete melodische Ansätze - erst heute erkenne ich das entscheidende Gewicht an, das die blosse Neuheit des Stoffes beim Urteil 'es gefällt mir oder es gefällt mir nicht' auf die Waage legt. (24.1.1891)
L 1 1958 Koll58, S. 64/a 3
  2 1972 Štědroň, Bohumir: J als Kritiker der Brünner Oper in den Jahren 1890-92, in: LJG-Mitt, 1972-1, S. 4
       
      Blachut, Beno (14.6.1913 Ostrava-Vítkovice - 10.1.1985 Prag)
      beliebter tschechischer Tenor, der von 1946 an - Laca in "Jenufa" - bis Mitte der 70er Jahre die grossen Tenorpartien in Js Opern sang, ebenso den Jan im "Tagebuch eines Verschollenen", die Tenor-Solostimme in der "Glagolitischen Messe" und in der Kantate "Droben auf der Höhe" (Na Soláni čarták, JW III/7). Mit der speziellen Färbung seiner Stimme hat Blachut dem "Tagebuch" einen ganz intimen Charakter verliehen. 
      "Ich stamme aus der Umgebung von Ostrava, aus der Gegend, die an Janáček's Lachei grenzt. Die Umwelt, die Janáček inspirierte, ist ebenfalls das Milieu, das ich kenne und das mir wesensnahe ist. Janáček's Melodik, sein Stil, sein Ausdruck entspriessen denselben Wurzeln, mit denen auch ich mit meiner Heimatgegend verbunden bin.." (1978, zit. in Hukvaldy Atlas, Auf der Spur zu Leoš Janáček, Brünn 2003)
TT 1 1952 Jenufa, als Laca, GA Dirigent: Jaroslav Vogel, SUP P, DELLA VOCE LUNA CD m publ 1996
  2 1956 Tagebuch eines Verschollenen, zus. mit Josef Páleníček, SUP LP, CD publ 1995
  3 1957 Kát'a Kabanová, als Boris, GA Dirigent: Jaroslav Krombholc, SUP LP st, CD publ 1993
  4 1959 Die Sache Makropulos, als Albert Gregor und Hauk-Šendorf, Dirigent: Jaroslav Vogel LP m
  5 1962 Die Ausflüge des Herrn Brouček, als Brouček und Sv. Čech, GA Dirigent: Václav Neumann, LP st
  6 1963 Glagolitische Messe, Karel Ančerl, SUP LP m, st, CD publ 1988, 1994
  7   Hochwalder Volkspoesie in Liedern, Schlesische Lieder, Sechs Volkslieder, SUP LP m
  8 1964 Aus einem Totenhaus, als Luka Kusmič, GA Dirigent: Bohumil Gregor, SUP LP st
  9 1965 Das ewige Evangelium, Jiří Pinkas, SUP LP st, CD publ 1997
  10   Droben auf der Höhe, Pinkas, SUP LP st, CD publ 1997
  11   Höre mich, Herr! (Hospodine!), Josef Veselka, SUP LP st, CD publ 1997
  12 1978 Die Sache Makropulos, als Hauk-Šendorf, GA Dirigent: Charles Mackerras, DECCA LP st, CD publ 1991
  13 1979 Aus einem Totenhaus, als Alter Gefangener, GA Dirigent: Václav Neumann, SUP LP st, CD publ 1993
  14 1981 Das schlaue Füchslein, als Gastwirt Pásek, Dirigent: Charles Mackerras, DECCA LP st, CD publ 1991
I 1 1956 Cover zu "Tagebuch eines Verschollenen" > TT 2
  2 1964 Zwei Fotos, Aus einem Totenhaus, als Luka Kusmič, Prag 1964, Sammlung Knaus
  3 1980 Porträtfoto, in: obraz 66
       
      Blahoslavený Bože náš > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 8)
      Blaničtí rytíři > Blaník-Ballade (JW VI/16)
       
      Blaník-Ballade (Balada blanická) ['balada 'blanitsgga] (The Ballad of Blaník) (JW VI/16)
      auch: "Ballade vom Berge Blaník"
      Sinfonische Dichtung für grosses Orchester
T     Jaroslav Vrchlický, in der Sammlung "Selské ballady" (Bauernballaden), bei Vogel, 338 "České balady" (Tschech Balladen) 1886; der Text wird nicht verwendet
K   1920 JW 203 gibt "Sept-Oct 1919?" an, da die Zeitspanne bis zur UA am 21.03.1920 für ein so grosses Werk zu kurz sei; noch weitere Argumente werden beigebracht, welche diese Annahme stützen
A     JA nicht dat, JA A 7435
M 1   Abschrift von Sedláček, autorisiert, von J diktiert, JA A 51.708
  2   Abschrift von Sedláček, nicht dat, unvollständig, JA 23.430
ED 1 1958 P SNKLHU Prag, H 2613, hrg von Břetislav Bakala, mit Vorwort von Bohumír Štědroň russ, dt, engl, frz
  2 1958 TP SNKLHU Prag, H 2450, ident. mit ED 1
  3 2007 P, Musikproduktion Höflich München, Nr. 729, mit Vorwort von Bradford Robinson, dt (Nachruck von ED 1)
MT     Leihmaterial Bärenreiter Kassel www.baerenreiter.com
W     Věnováno osvoboditeli T.G. Masarykovi (Dem Befreier T.G. Masaryk gewidmet), nur auf M 1, nicht auf ED
B     3 Fl (auch Piccolo) - 2 Ob - 2 Kl - BKl - 2 Fag - 3 Hr - 3 Tromp - 3 Pos - Tuba
      Timpani - Glocken - Celesta - Xylofon - 2 Hrf - Str
D     8 min, 289 Takte
UA   1920 21.03., Brünn, Konservatorium, Matinée-Konzert, Orchester des Nat. theaters, Dirigent: František Neumann - unter dem Titel "Blaničtí rytíří" (Die Blaníkritter)
WA 1 1921 13.02., Brünn, Dirigent: František Neumann - "eine weit vollkommenere Aufführung" (Vogel, 361)
  2   18.09., Prag, Smetana-Saal, Dirigent: František Neumann, Šak Philharmonie
  3 1923 21.11., Prag, Smetana-Saal, Dirigent: František Neumann, Orch. des Brünner Nat.theaters, J anwesend
  4 1926 14.11., Prag, Smetana-Saal, Dirigent: Hermann Schmeidel, Tschech Philh.
TT 1 1957 Břetislav Bakala, Brünner Philh, SUP LP m
  2 1966 Jiří Waldhans, Brünner Philh, SUP LP st
  3 1979 František Jílek, Brünner Philh, SUP LP st
  4   Sir Charles Mackerras, BBC Symphony Orchestra, Live-Mitschnitt, IMP CD publ 1995; NIPPON CROWN CD
  5 1992 František Jílek, Brünner Philh, CD
  6 1994 Yehudi Menuhin, Brünner Philh (Aussage Leoš Svárovskýs in Thun 6/1994)
  7 1996 Karel Bělohoubek, Tschech. Zentralmusikkorps der Armee, CLARTON CD
  8 1996 Andrew Davis, Royal Stockholm Philh.Orch., FINLANDIA CD
  9 1999 Christian Arming, Janáček-Philh Ostrava, ARTE NOVA CD
  10 2005 Ian Volkov, BBC Scottish Symphony Orchestra; HYPERION CD
  11 2013 Tomas Netopil, Rundfunk-Sinfonieorchester Prag, CD
  12 2014 Edward Gardner, Bergen Philharmonie, CHANDOS CD
       
L 1 1920 Janáček, Leoš: (Balada blanická) Konzept für eine Rede bei einer Feier am 25. März 1920 zu Tomaš Masaryks 70. Geburtstag > Lit 2, 139-142
  2 1958 Vogel, 338-342 ausführliche Besprechung
  3 1999 Macdonald, Hugh: Narrative in Janáček's symphonic poems. In: Janáček studies, hrg. von Paul Wingfield, Cambridge University Press 1999, 36-55
  4 2007 Tyrr-Bio 2, 353-354
      J verwendet Vrchlickýs Sammlung aus ethischen Gründen: Im Berg Blaník schlafen die bewaffneten Ritter des Fürsten Wenzel. In Zeiten der Not werden sie dem Volk zu Hilfe eilen. Die Kriegswaffen verwandeln sich aber in Geräte für den Frieden: in Pflüge, Sensen und Dreschflegel. Diese Version war ihm am Ende des 1. Weltkrieges willkommener als die heroische Variante des Alois Jirásek, wie sie Zdeňek Fibich in seiner Oper "Blaník" (1877) und Bedřich Smetana in seiner sinfonischen Dichtung ("Blaník", Nr. 6 im Zyklus "Mein Heimatland", 1879) benutzt hatte.
      Immer am Karfreitag während des Passionsgesangs öffnet sich der Berg Blaník. Der bibelkundige Jíra dringt ins Berginnere vor und erblickt die bewaffneten Ritter zu Pferd -nmit ihnen der Fürsten Wenzel. Ein Felsblock stürzt beim Eingang herunter und verschliesst Jíra den Weg zurück. Vor Müdigkeit schläft er ein und erwacht erst nach vielen Jahren am Karfreitag beim Passionsgesang. Nun sieht er keine Waffen mehr, sondern zu Füssen der Ritter und des heiligen Wenzel liegen Sicheln, Sensen, Dreschflegel und Pflüge. Der Aufbau des Landes kann an die Hand genommen werden.
      J folgt dem Gedicht nicht genau, ihm geht es vor allem um den ideellen Gehalt; dennoch sind einige Details musikalisch eindeutig umgesetzt: die Passionsgesänge (Takte 35-45), das Erstaunen Jíras beim Anblick der Ritter (Takt 54ff). Die bizarre Tonfolge für Jíra (Takt 12) erfährt eine deutliche Wendung ins Lyrische (Takt 97-104):
      blanik1Takt 12 klicken zum anhoeren
      blanik2Takt 97ff klicken zum anhoeren
      Verwandtschaften zur sinfonischen Dichtung "Taras Bulba" zeigen sich mehrfach an: Das Motiv für Jíra erinnert an Ostaps Motiv im 2. Satz:
      blanik2aOstap in "Taras Bulba" klicken zum anhoeren
      Erstaunen Jíras beim Anblick der Ritter bei Takt 177ff: 
      blanik4"Blaník" Takt 177ff klicken zum anhoeren
      taras2 "Taras Bulba" Takt 197ff klicken zum anhoeren
      Dieses Orchesterwerk von J wird sehr selten aufgeführt; es geht ihm die spektakuläre Note ab, welche der "Sinfonietta" (JW VI/18) oder dem "Taras Bulba" (JW VI/18) eignet. Dennoch sind die spezifischen Eigenheiten Js vorhanden: Kurzmotive, Ostinato-Elemente, unvermischte Instrumentalfarben, abrupte Wechsel. Auch das in den slawischen sinfonischen Dichtungen häufig auftretende Klarinettensolo fehlt nicht: Takte 251-259 (vgl. "Taras Bulba" 2. Satz, Takte 176-191). Eine Art Durchführung ist in den Takten 168-247 auszumachen. Tyrrell stellt es stilistisch dem zweiten "Ausflug des Herrn Brouček" in die Nähe, betrachtet es aber eher als ein Studienwerk, in welchem er neue Techniken ausprobierte (> L 2)
       
      Bläsersextett > Die Jugend (JW VII/10)
       
      Blaukehlchen
      wurden die blau-uniformierten Zöglinge im Altbrünner Kloster genannt, deren Chor täglich zu singen hatte und auch in öffentlichen Konzerten des öfteren mitwirkte. J verbrachte dort einen Teil seiner Schulzeit (1865/66). In Erinnerung daran notierte er 1924 in Berlin den > "Marsch der Blaukehlchen" und verwendete ihn später in seiner Suite für Bläsersextett > "Die Jugend" (JW VII/10) 
L 1   MdL, 23-27
       
      Blažek, František [blaschegg, frantischegg; sch=sth] (1815 - 1900)
      Professor an der Prager Orgelschule für Allgemeine Musiklehre, Harmonielehre und Generalbass; schrieb ein Buch über den Generalbass. J absolvierte 1874 die Prager Orgelschule; an der Aufnahmeprüfung bei Blažek weigerte sich J, den Dominant-Septakkord ordentlich aufzulösen > Akkord. Bei Blažek hatte auch Antonín Dvořák studiert.
       
      Blažek, Zdeněk ['blaschegg, 'sdenjegg; s=sth] (geb. 24.06.1905 Žarošice bei Hodonín)
      Komponist, Theoretiker und J-Forscher; Herausgeber der theoretischen Texte von J: > "Vollständige Harmonielehre", > Theoretische Werke. Er entdeckte 1978 die Handschrift von Stimmen zur ersten Fassung des Männerchores von 1874 > "Trostlos einsam (1)" (Osaměla bez těchy I) (JW IV/7)
L 1 1959 Blažek, Zdeněk: Janáčkovy poznámky k nauce o harmonii z r. 1883 (Js Bemerkungen über die Harmonielehre von 1883) in: Musikologie V, 1959, S. 134-138
  2 1966 Blažek, Zdeněk: Zu einigen Problemen der ersten Harmonielehre Js, in: Spff, XV-1966, S. 7-23
  3 1969 Blažek, Zdeněk: Polyphonie und Rhythmik in Js Musiktheorie, in: Spff, XVIII-1969, S. 197-116
  4   Blažek, Zdeněk: Janáčkova hudební teorie (Js Musiktheorie), in: LJ Hudební teoretické dílo) Band I, S. 21-45
  5 1986 Bibliografie profesorů Jana Racka, Bohumíra Štědroně a Zdeňka Blažka (Bibliografie der Professoren Jan Racek, Bohumír Štědroň und Zdeňek Blažek), Brünn 1986, S. 124-169, mit 12 Janáček-Nachweisen bei Zdeňek Blažek
I 1   Porträtfoto in: obraz 70
       
      Blessed is he > Benedictus (JW II/5)
      Blind fate > Schicksal (JW I/5)
      Blow, wind, from the valley > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 12)
      Blown-away lief, A > Auf verwachsenem Pfade (JW VIII/7, Nr. 2)
      Blumenstrauss aus mährischen Volksliedern > Volksmusik-Editionen
      Blumenstrauss aus mährischen, slowakischen und tschechischen Volksliedern > Volksmusik-Editionen
       
      Boettinger, Hugo (30.04.1880 Pilsen - ?.12.1934 Prag)
      tschechischer Maler und Grafiker; auch Karikaturist, der unter dem Pseudonym "Dr. Desiderius" einige Karikaturen von J zeichnete
     

a) J beim Notieren von Sprechmotiven

b) J notiert Sprechmotive der Engel

> Karikaturen

boettingera) boettingerb)
I 1 1927 Karikatur von Hugo Boettinger (Dr. Desiderius), mit Notenmotiv, dat 1927, in: Festivalkatalog LJ Brno1978, S.25; in: Prospekt GA LJ, Notenmotiv unvollständig, Schriftzug korrigiert
  2 1986 Karikatur von Hugo Boettinger (Dr. Desiderius), nicht dat, J notiert Sprechmotive der Engel; in: Ste-Dok, 80
       
      Böhmisches Quartett
      auch "Tschechisches Q."; 1892 gegründete Quartett-Vereinigung in Prag: Karel Hoffmann, 1. Vl; Josef Suk, 2. Vl; Oscar Nedbal, Vla; Hans Wihan, Vc. - Otto Berger, Cellist, der Mitbegründer des Quartetts starb aber schon 1897, deshalb kam sofort Nedbal nach.
      Js erstes Streichquartett VII/8 wurde am 17.10.1924 durch das Böhmische Quartett im Prager Mozarteum uraufgeführt, in der Besetzung Karel Hoffmann + Josef Suk, Vln, Jiří Herold, Vla; Ladislav Zelenka, Vc.
L   2007 ZdKorr, 251, 304
I 1 1955 BE, 188
  2 1980 obraz, 39
       
      Bolavá hlava > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 47)
      Bouquet of Moravian folksongs, A > Volksmusik-Editionen  (JW V/2), > (JW XIII/1))
      Bouquet of Moravian, Slovak, and Czech folksongs, A > Volksmusik-Editionen > (JW XIII/2))
      Bože dálný, nesmrtelný > Tagebuch eines Verschollenen   (JW V/12, Nr. 10)
      Bože muoj, otče muoj > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 39)
       
      Brahms, Johannes (07.05.1833 Hamburg - 03.04.1897 Wien)
      dt Komponist; Dvořák besuchte 1'878 Brahms in Wien und kam auf dem Weg zurück nach Brünn zu J, als J ein Konzert mit Dvořáks "Slawischen Tänzen" und seiner eigenen "Idylle" (JW VI/3) dirigierte (15.12.1878). 
      In der Zeit, als J die Brünner Beseda leitete, wurden von Brahms das "Schicksalslied" (1883) und die "Ungarischen Tänze" (16.12.1883) aufgeführt. J erwähnt wohl in seinen Briefen an Zdenka, dass er die Brahms'ische c mol Synfonie gehört habe, verliert jedoch kein Wort darüber (vgl ZdBr, 45). "Brahms liess ihn kalt", schrieb Hans Hollander (Holl, 35, 38).
       
      Branberger, Jan (1878-1952)
      Professor an der Meisterschule des Prager Konservatoriums, Musikschriftsteller und Redaktor; er schrieb auch über "Jenufa" (JW I/4) und eher negativ über die Brünner UA 1904 (vgl. Němcová, Alena: Die Brünner Premiere von Její pastorkyňa. In: LJG-Mat, 17
       
      Brandts-Buys, Jan (12.09.1868 Zuften NL - 07.12.1933 Salzburg)
      holländischer Komponist, lebte von 1892-1933 in Oesterreich: Wien, Bolzano, Salzburg. In seiner Oper "Die Schneider von Schönau" (UA 1916 in Dresden) fallen drei Passagen auf, die auffällig nach J tönen. Die Elemente, die diesen Anklang herbeiführen, sind die Quart-Akkorde und die ostinaten Begleitmotive; am auffälligsten im Vorspiel.
      Brandts-Buys Oper ist aber eher traditionell komponiert; er kann Js Werke kaum gekannt haben, die Anklänge sind zufällig. Auch seine Oper "Der Mann im Mond" (Dresden 1922) scheint keinen bewussten Bezug zu Js Oper "Brouček" aufzuweisen. Weitere Werke: "Das Veilchenfest" Berlin 1909, "Le Carillon" Dresden 1913, "Der Eroberer" Dresden 1918, "Micareme" Wien 1919, "Traumland" Dresden 1927 sowie Kammermusik und mehrere Klavierkonzerte.
L 1 1922 Korngold, Julius: Die romantische Oper der Gegenwart. Wien-Leipzig-München 1922, S. 222-232
  2 1984 Wallin, Hans: Slawische Einflüsse (Dvořák, Janáček) im Schaffen des niederländischen Komponisten Jan Brandts-Buys. In: Kongressbericht Brünn 1984, S. 313-315
       
      Bratislava
      seit 1993 slowakische Hauptstadt, früher Poszony - in ungarischen Zeiten, dann Pressburg - in deutschen Zeiten
      Bratislava gefällt mir. In Brünn hassen sie mich, in Prag beneiden sie mich, aber in Bratislava bewundern sie gern. Eine schöne alte Stadt, die reissende Donau....schrieb J an Kamila Stösslová nach der Premiere von "Kát'a Kabanová" in Bratislava, sie führten dort meine Arbeit am schönsten auf, schöner als in Brünn, schöner als in Prag. (St-Br, 105; dt Ue in BE, 161)
L 1 1923 J in Bratislava 1923, in: Programmheft Jenufa, Bratislava 1986, Sammlung Knaus
       
      Bratřím Mrštíkům > Für die Brüder Mrštík (JW VIII/28)
      Briefe > Janáček, Briefe
      Bring the dew down from heaven > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 1)
       
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