P1 | aktualisiert: 13.01.2015 |
Hauptseite Abkürzungen |
Was | Zahl | Jahr | Pala, Dr. František (1887-1964) | |||
Tschechischer Musikkritiker in Prag; schrieb mehrere Studien über Werke von J | ||||||
L | 1 | 1938 | Pala, František: L.J. Výlety páně Broučkovy (L.J. Die Ausflüge des Herrn Brouček), Melantrich Brünn 1938 | |||
2 | 1953 | Pala, František: Janáček a Národní divadlo (J und das Nationaltheater) in HR 6.1953, 882-891 | ||||
3 | 1955 | Pala, František: Jevištní dílo Leoše Janáčka (Die Bühnenwerke von L.J.), in: Musikologie 3. 1955, 61-210 | ||||
4 | 1959 | Pala, František: Postavy a prostředí v Její pastorkyňa (Gestalt und Milieu in der Jenůfa), in HR 5.1959, 29-70 (L.J. Sborník statí a studií) | ||||
5 | BE 51, 143 | |||||
Palacký, František ['palatsggii 'frantischegg] (14.06.1798 Hodslavice/Hotzendorf - 26.05.1876 Prag) | ||||||
Tschechischer Historiker und Politiker; der "Vater des Vaterlandes" wirkte mit seiner deutsch verfassten "Geschichte Böhmens" 1836-1867 (ab 1848 hiess sie dann "Geschichte des tschechischen Volkes in Böhmen und Mähren") massgeblich auf das sich formierende tschechische Nationalbewusstsein und leitete 1848 den ersten Slawenkongress. Er war Vorsitzender der Slawenpartei auf dem Reichstag von Kroměříž/Kremsier und seit 1861 an der Spitze der > Alt-Tschechen im österreichischen Herrenhaus. J spielte seine > Dumka (JW X/4) bei der Feier zur Enthüllung eines Palacký-Denkmals in Rožnov (09.09.1879). | ||||||
Páleníček, Josef ['paaleniitschegg] (19.7.1914 Travník, Bosnien - 7.3.1991 Prag) | ||||||
Tschechischer Komponist und Pianist, Kompositionsschüler von Vítězslav Novák. Er war Professor an der Akademie der Schönen Künste in Prag, komponierte Klavierkonzerte, Sonaten, Orchester- und Kammermusikwerke. Als Interpret wurde er vor allem mit Musik von Janáček und Martinů bekannt. Er war Mitbegründer des "Tschechischen Trios" und war mit Bohuslav Martinů persönlich befreundet. | ||||||
Zahlreiche J-Aufnahmen - er hat z.B. "Im Nebel" und das "Tagebuch eines Verschollenen" je viermal produziert: | ||||||
TT | 1 | 1942 | Märchen, Auf verwachsenem Pfade Nr. I/2 | |||
2 | 1943 | Auf verw. Pfade I, Sonate 1.X.1905, ULTRAPHON P | ||||
3 | 1944 | Frühlingslied, Violinsonate mit Alexander Plocek, Vl, ESTA P | ||||
4 | Tagebuch eines Verschollenen, mit Josef Válka, ESTA P | |||||
5 | 1945 | Im Nebel, ESTA P | ||||
6 | 1956 | Tagebuch eines Verschollenen, mit Beno Blachut, SUP LP, CD 1995 | ||||
7 | 1957 | Capriccio, Concertino, MK LP | ||||
8 | 1959 | Im Nebel, MELODIJA LP | ||||
9 | 1962 | Auf verw. Pfade I, MELODIJA LP | ||||
10 | Concertino, Sonate 1.X.1905, ULTRAPHON LP st | |||||
11 | 1972 | Auf verw. Pfade I, SUP LP st + Klavierwerke | ||||
12 | 1974 | Mährische Volkspoesie in Liedern, mit Čeněk Mlčák, Gesang; SUP LP st | ||||
13 | 1977 | Tagebuch eines Verschollenen, mit Vilém Přibyl, SUP LP st | ||||
14 | 1984 | Tagebuch eines Verschollenen, mit Nicolai Gedda, SUP, LP st, CD 1995 | ||||
15 | 1985 | Capriccio, Concertino, PANTON LP | ||||
Památky > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 22) | ||||||
Památník pro Kamila Stösslovou > Stücke für das Album von Kamila Stösslová (JW VIII/33) | ||||||
Pan Buh vam zapłat' > Hochwalder Lieder (JW IV/27, Nr. 5), > Hochwalder Volkspoesie in Liedern (JW V/4, Nr. 12) | ||||||
Pán na Nových Zámcích (Der Herr auf Neuschlössel) > Rákoš Rákoczy (JW I/2) | ||||||
Panenka, Jan ['panengga] (geboren 1922 Prag) | ||||||
Tschechischer Pianist, Schüler von František Maxian in Prag und Prof. Serebrjakow in Leningrad, Mitglied des Suk-Trios seit 1957, Duo-Partner von Josef Suk, Vl und Josef Chuchro, Vc | ||||||
TT | 1 | 1960 | Violinsonate, mit Josef Suk; SUP LP m | |||
2 | 1962 | Elegie, SUP LP m | ||||
3 | 1975 | Dumka, Romanze, Violinsonate, mit Josef Suk; SUP LP st | ||||
4 | 1976 | Im Nebel, DENON LP st | ||||
Paní mincmistrová > Frau Münzmeisterin (JW IX/3) | ||||||
Panimamo, švarnu cerku matě > Schlesische Lieder (aus der Sammlung von Helena Salichová) (JW V/13, Nr. 8) | ||||||
Panská lúčka je zelená > Volksnokturnos (JW IV/32, Nr. 3) | ||||||
Panslawismus | ||||||
Politisch-gesellschaftliche Strömung vor allem im 19. Jahrhundert, die zum Ziel hatte, alle slawischen Völker zu vereinen. Schon der 15-jährige J war fasziniert vom > Cyrill- und Method-Kult; er nahm an der Tausendjahr- Gedenkfeier zu Cyrills Tod auf dem Velehrad teil und hatte von seinem Onkel eine > Čamara erbeten, das traditionelle slawische Kleidungsstück. Dort hat auch die Ablehnung alles Deutschen ihren Ursprung. Diese Sympathie für das Gesamtslawische teilte dann J auch mit Antonin > Dvořák, deshalb wurden sie später zu den > Jung-Tschechen gezählt und kamen dadurch in eine ungewollte Gegnerschaft zu Smetana. Die > Alt-Tschechen hatten nur zum Ziel, Böhmen und Mähren aus der Monarchie Oesterreich-Ungarn herauszulösen oder zumindest eine Teil-Autonomie zu erreichen. > Patriotismus | ||||||
Am detailliertesten hat John > Tyrrell diesen Panslawismus dargestellt, in drei Kapiteln seines ersten Bandes der J-Biografie, die verschiedenen biografischen Abschnitten zugeteilt sind: bis 1880, 1895-1903, 1905-1910 > L 3) | ||||||
L | 1 | 1991 | Dusek, Peter: J und der Panslawismus. In: Progr.heft Wien "Kát'a Kabanová" 1991 | |||
2 | ZdBr 9-11 | |||||
3 | Tyrr-Bio1, 77-82, 444-451, 737-742 | |||||
Parting (Loučení) > Drei Männerchöre (JW IV/19, Nr. 1), > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 38) | ||||||
Parting (Rozloučení) > Vier mährische Männerchöre (JW IV/28, Nr. 4) | ||||||
Parting with one's sweetheart > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 43) | ||||||
Pasačka > Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr. 11d) | ||||||
Pasavała kravarečka > Hochwalder Volkspoesie in Liedern (JW V/4, Nr. 7) | ||||||
Pásla husy pode dvorem > Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr. 11d) | ||||||
Passionately > Stücke für das Album von Kamila Stösslová (JW VIII/33, Nr. 10) | ||||||
Pastorkyňa > Jenůfa (JW I/4) | ||||||
Patnáct lidových písni pro klavír (Fünfzehn Volkslieder für Klavier) > Mährische Volkspoesie (JW VIII/23) | ||||||
Patriotismus | ||||||
Schon der 15-jährige J hat sich vehement patriotisch geäussert: In einem Gedicht, das er seinem Onkel als Beilage zu einem Brief zuschickte, worin er ihn um ein "Slawisches Kleid" (> Čamara) bat. Er hatte die Gelegenheit, an der 1000-Jahr-Feier auf dem Velehrad teilzunehmen, in Erinnerung an die beiden Slawenapostel > Cyrill und Method. Sowohl im Brief wie im Gedicht, das er mit "Den Mördern" überschrieb, äusserte er sich anti-deutsch: Ein paarmal habe ich Euch schon ein Schreiben begonnen - und wiederum habe ich es verbrannt - weil ich nicht weiss, ob Sie ein treuer Tscheche sind - oder ein treuer Deutscher - oder von jedem die Hälfte. Ach, lieber Onkel, Sie wissen nicht, wie ich die Tschechen liebe; Sie glauben nicht, wie ich die Deutschen hasse, diese Deutschen, welche kein Vaterland haben, welche gekommen sind in unser wunderschönes Tschechien, um unser schönes Vaterland wegzunehmen und es sich anzugliedern und uns zu germanisieren. Wenn ihnen dies bei allen gelingt - bei mir wahrhaftig nicht... (Brünn, 26.05.1869, L 2) | ||||||
J trug bei der Hochzeit die Čamara, den Schnürrock, der auch als Protest-Kleidung gegen den deutschen Kaiserrock getragen wurde. Darf ich mich in so was vor deinen Eltern zeigen? schrieb er an Zdenka. Später mied J die städtische Strassenbahn in Brünn, weil sie in deutschen Händen war; selbst deutsche Theatervorstellungen und Konzerte mied er, solange die Stadtverwaltung in volksfremden Händen war. (Vogel 108). > Panslawismus | ||||||
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L | 1 | 1991 | Dusek, Peter: J und der Panslawismus. In: Progr.heft Wien "Kát'a Kabanová" 1991 | |||
2 | ZdBr 9-11 | |||||
Patzak, Julius (09.04.1898 Wien - 26.01.1974 Rottach-Egern) | ||||||
Österreichischer Tenor, wirkte 1927/28 am Stadttheater Brünn, sang dann 1947 den Laca in der Wiener "Jenůfa", 1957 den Albert Gregor in "Die Sache Makropulos" in Düsseldorf (I 1)und 1961 den Filka Morozov in der TV-Produktion von ORF/NDR (Dirigent: Reter Hermann Adler, Orch. der Wiener Volksoper). 1963 sang er wahrscheinlich die österreich. EA des "Tagebuchs eines Verschollenen", das er mit Ernst Kreneks "Reisetagebuch aus den österreichischen Alpen" kombinierte. | ||||||
I | 1 | Holl, 144: Foto als Albert Gregor in "Die Sache Makropulos", Düsseldorf 1957, zusammen mit Hildegard Hillebrecht als Emilia Marty | ||||
Paul, Oscar (1836 - 1898) | ||||||
Lehrer von J in Leipzig 1879/80; bei ihm belegte J vor allem Harmonielehre. Paul hatte in Leipzig zuerst Theologie studiert, dann aber am Konservatorium bei Hauptmann und Richter Musiktheorie, bei Louis Plaidy Klavier und publizierte verschiedene theoretische Werke, u.a. "Geschichte des Klaviers" (1868), "Lehrbuch der Harmonik" (1880), "Lehre von der Harmonie" (1886), "Handlexikon der Tonkunst". Er gründete Musikzeitungen und redigierte den musikalischen Teil des "Leipziger Tageblattes". | ||||||
L | ZdBr, diverse Belegstellen, siehe Register | |||||
I | Porträt, in: Hochschule für Musik Leipzig 1843-1968, S. 48 | |||||
Pavel Krížkovský und seine Tätigkeit bei der Reform der Kirchenmusik > Feuilleton I 1875 (JW XV/1) | ||||||
Pavel Křížkovský a jeho činnost u opravě chrámové hudby > Feuilleton I 1875 (JW XV/1) | ||||||
Pavlata, Rudolf (?) | ||||||
Cellist und Dirigent; führte das > "Märchen" (JW VII/5) erstmals auf und dirigierte die dritte Neu-Inszenierung der "Její pastorkyňa" (Jenůfa JW I/4) in Brünn (Vogel, 303-304) | ||||||
Pazdírek, Oldřich ['pasdiiregg, s = stimmhaft] (1887-1944) | ||||||
Brünner Musikverleger, der von J verschiedene Werke verlegte, das > "Tagebuch eines Verschollenen" JW V/12 (1921) und daraus das Lied Nr. 13 für Klavier solo unter dem Titel > "Intermezzo erotico" (1943), weiter die > "Suite" für Streicher (JW VI/2) (1926). In Pazdíreks Musik-Lexikon von ca. 1920 war J nicht aufgeführt (vgl. Brod-Br 73,a 85) - (auch im Riemann-Musiklexikon 1919, 9. Auflage wird J nicht erwähnt). | ||||||
Pečman, Rudolf ['petschman] (geb. 12.04.1931 Staré město u Frídku) | ||||||
Tschechischer Musikwissenschafter in Brünn; langjähriger Sekretär des Internat. Musik-Festivals Brünn. Publikationen über die Barockoper und Josef Mysliveček, aber auch über J | ||||||
L | 1 | 1973 | Pečman, Rudolf: Das Slawentum und die sogenannten nationalen Musikkulturen. In: Brünn-Festival 1973, 21-25 | |||
2 | Prinzipien des Musiktheaters und der Interpretationsstil der Opern Janáčeks. Randbemerkungen zur Inszenierung der Opern Das schlaue Füchslein und Jenůfa in der Berliner Komischen Oper. In: Sammelband "Otázky divadla a filmu" (Fragen des Theaters und des Films) Bd. III, Brünn 1973, S. 137-150 | |||||
3 | 1976 | Pečman, Rudolf: Musik und Wort in der Auffassung Herders und Janáčeks. In: Koll76/77, 2'88-294 | ||||
4 | 1979 | Pečman, Rudolf: Janáčeks Oper vom ewigen Leben. In: OeMz 1979/4-5, 201-204 | ||||
5 | 1982 | Pečman, Rudolf: Methusalem und Emilia Marty - Von Shaw zu Čapek und Janáček. In: Spff H17 1982, 21-40 | ||||
6 | 1986 | Pečman, Rudolf: Zur traditionellen Orientierung Janáčeks früher Violinkompositionen. In: Spff H21, 1986, 31-40 | ||||
7 | ? | Pečman, Rudolf: Der Reflex ästhetischer Streitigkeiten des 19. Jahrhunderts in den "Ausflügen des Herrn Brouček auf den Mond". Text Sammlung Knaus | ||||
Pěkná, pěkná králka stojí > Kleine Königinnen (JW IV/20, Nr. 9) | ||||||
Pelz oder Pelzlein | ||||||
Volkstanz, den J in verschiedenen Werken verwendet hat: | ||||||
> Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr 7) | ||||||
> Walachische Tänze op. 2 (JW VI/4) | ||||||
> Mährische Tänze ( JW VI/7, Nr. 1) | ||||||
> Tschechische Tänze I (JW VI/9, Nr. 4) | ||||||
> Volkstänze in Mähren (JW VIII/10, Nr. 13) | ||||||
Pennyroyal > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 8) | ||||||
Pensistům učitelům po 50 letech maturit > Den pensionierten Lehrern 50 Jahre nach der Maturität (JW IX/12) | ||||||
Pentličkovy > Lachische Tänze JW VI/17, Nr. 1 | ||||||
Bändertanz (pentle = Band), auch Šátečkový = Tüchleintanz; bildet den zweiten Teil des > Lachischen Tanzes Nr. 1 (Der Altertümliche I) | ||||||
Pérečko > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 19) | ||||||
Perina > Das Federbett (JW IV/38) | ||||||
Pět moravských tanců > Fünf mährische Tänze (JW V/6) | ||||||
Pět národních písní > Fünf Volkslieder (JW IV/37) | ||||||
Peter Iljitsch Tschaikovski in Prag (P.I. Čajkovský v Praze) > Feuilleton I 1888 (JW XV/87) | ||||||
Peters > Verlage | ||||||
Petersburg > St. Petersburg | ||||||
Petrželka, Vilém ['petrschelgga, sch = stimmhaft] (10.09.1889 Brünn - 10.01.1967 Brünn) | ||||||
Mährischer Komponist, Schüler von Janáček, entdeckte in Js Aufzeichnungen die > "Messe Es-Dur" (JW IX/5) und ergänzte das Credo; 1919 wurde er Professor am Brünner Konservatorium. | ||||||
I | 1 | 1977 | Porträt, in: Žili a pracovali v Brně (Leben und Arbeiten in Brünn), Brünn 1977, S. 92 | |||
2 | 1980 | Gruppenbild J mit Schülern, obraz 45 | ||||
Petyrek, Felix ['petiregg] (1892 Brünn - 1951 Wien) | ||||||
Pianist und Komponist, spielte bei der UA des > "Tagebuch eines Verschollenen" (JW V/12) in Brünn den Klavierpart | ||||||
Pěvecký sbor moravské učitelů > Sängervereinigung mährischer Lehrer (PSMU) | ||||||
Phonograph > Fonograf | ||||||
Pilařská (Sägemüller-Lied) > Fünf mährische Tänze (JW V/6, Nr. 3) | ||||||
Piano Sonata in Es-Dur > Sonate I, Es-Dur (JW X/5) | ||||||
Piano Sonata (1.X.1905) > Sonate 1.X.1905 (JW VIII/19) | ||||||
Piano Trio > Klaviertrio (JW X/22) | ||||||
Piece about the dog Čipera > Stück für den Hund Čipera (JW XIV/15) | ||||||
Piece for 'On the overgrown path' > Stück für "Auf verwachsenem Pfade" (JW X/21) | ||||||
Piece for 'Po zarostlém chodníčku' > Stück für "Auf verwachsenem Pfade" (JW X/21) | ||||||
Piece in sonata form > Sonate II (JW X/15) | ||||||
Piece of good advice, A > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 48) | ||||||
Pieces for organ, nos. 1 and 2 > Zwei Kompositionen für Orgel (JW VIII/7) | ||||||
Pieces in Kamila Stösslová's Album > Stücke für das Album von Kamila Stösslová (JW VIII/33) | ||||||
Pigeon on the maple tree, The > Antonín Dvořák: Sechs Klänge aus Mähren (JW XII/2, Nr. 3) | ||||||
Pilařská > Fünf mährische Tänze (JW V/6, Nr. 3) | ||||||
Pilgrimage of a little soul > Violinkonzert (JW IX/10) | ||||||
Pilky ['pilggi] Sägetanz | ||||||
Volkstanz, den J in verschiedenen Werken verwendet hat: | ||||||
> Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr. 4) | ||||||
> Walachische Tänze op. 2 (JW VI/4, Nr. 2) | ||||||
> Lachische Tänze (JW VI/17, Nr. 6) | ||||||
> Mährische Tänze (JW VIII/18, Nr. 2) | ||||||
> Walachische Tänze (JW X/20) | ||||||
Pique Dame (Oper von P.I. Tschaikovsky) | ||||||
1896 wurde dieses Werk erstmals in Brünn aufgeführt, wobei J für die Zeitung "Lidové noviny" eine umfangreiche Rezension schrieb (JW XV 149, > L 1). Er erwähnt darin vor allem die erdachten und die erfühlten Motive - tief empfunden sind beide (MdL 75). Fasziniert hat ihn dabei die Verbindung dreier Vierklänge, entstanden aus einem Dreiklang mit kleiner Sekund nach unten und verminderter Quart nach oben. | ||||||
John > Tyrrell ist der Meinung, dass die Erkenntnisse aus Tschaikovskys "Pique Dame" den länger anhaltenden Unterbruch in seiner Arbeit an der Oper "Jenůfa" (1896-1901) bewirkt und auch den Stilwandel vom ersten zum zweiten Akt mit verursacht haben (L 2, 424) | ||||||
L | 1 | 1896 | Janáček, Leoš: "Pique dame" (Piková dáma). In: Lidové noviny 21.01.1896 , Lit I, 225-227; dt in: Feuill, 157-159; MdL, 73-76 (dt Jan Gruna); über Tschaikovskis Oper und die Aufführung an der Brünner Oper am 16.01, auch in BE 76-77 (dt Ue Ilse Schwarz-Turnovský Feuilleton I (JW XV/149) | |||
2 | 2006 | Tyrr-Bio 423-424, 438-443 | ||||
Písek ['piissegg] | ||||||
Kleine Stadt ca. 100 km südlich von Prag, mit der ältesten Brücke in ganz Böhmen; sie führt über die Otava und stammt aus dem Jahre 1265. Heute zählt sie etwa 30'000 Einwohner. Kamila > Stösslová, Js Freundin wohnte dort; er besuchte sie in den Jahren 1927 und 28 neunmal Male und schrieb auch diverse Texte mit Notenzitaten oder kleinen "Kompositionen" in das "Album für Kamila Stösslová" > "Stücke für das Album von Kamila Stösslová" (JW VIII/33). In Písek wurden auch verschiedene J-Werke aufgeführt: | ||||||
1925 | 02.05., Tagebuch eines Verschollenen, Violinsonate und Lachische Tänze (BE 200) | |||||
1927 | 08.09., Streichquartett Nr. 1 | |||||
1928 | 01.10., Streichquartett Nr. 2 - zweite Aufführung nach der UA am 11.09.1928 in Brünn | |||||
L | 1 | 1927 | Feuill 33 | |||
2 | 1984 | Mácha, Jaromír: Písecká čitanka. Janáček a Písek (Die Piseker Zigeunerin. J und Písek) | ||||
3 | 1990 | StBr, diverse Erwähnungen | ||||
4 | 1996 | Janáček, Leoš: Album für Kamila Stösslová, Mährisches Museum Brünn 1996 | ||||
5 | 2005 | ZdMem, diverse Erwähnungen | ||||
Píseň míru (Hymna míru) > Friedenslied (JW XIV/16) | ||||||
Píseň pro Grilla > Lied für Grill (JW X/9) | ||||||
Píseň v jeseni > Herbstlied (JW IV/14) | ||||||
Písně (Lieder) | ||||||
Titel einer Druckausgabe der beiden Lieder > "Magst du mich nicht" (JW V/1 ) und > "Frühlingslied" (JW V/3) | ||||||
Písně detvanské > Lieder aus Detva (JW V/11) | ||||||
Písně otroka > Sklavenlieder (JW XI/4) | ||||||
Písně s průvodem klavíru > Lieder mit Klavierbegleitung (JW XIV/5) | ||||||
Píša, Arnošt ['piischa, 'arnoscht, sch=stl] (1865 - 1950) | ||||||
Brünner Verleger, bei dem J 1899 seine > "Anleitung zum Gesangsunterricht" (JW XV/162) publizierte | ||||||
L | 1 | 1899 | Janáček, Leoš: Návod pro vyučování zpěvu (Anleitung zum Gesangsunterricht), Verlag Arnost Písa Brünn; heute in der Kritischen Gesamtausgabe in dt Sprache zugänglich JGA H/2 | |||
Pivoda, František (1824-1898) | ||||||
Gesangspädagoge, gründete die Prager Sängerschule. Er wurde mit seiner "Neuen Methode im Gesangsunterricht" bekannt und einflussreich. J bezeichnete seine Methode als gut und brauchte Pivodas Lehrbuch als Unterrichtsmittel für die Stimmbildung der Schüler, schrieb aber 1879 an Zdenka, dass Pivoda einige colossale Böcke in seinem Buch gemacht habe. In seiner > "Anleitung zum Gesangsunterricht" (JW XV/162) verwies J auf Pivoda. Vladimír > Helfert warf J vor, ein Anhänger Pivodas zu sein und dass er deshalb gegenüber Smetana negativ eingestellt sei; er rückte allerdings seine Kritik an J in seiner J-Biografie "auf das rechte Mass zurück" (Bohumír Štědroň in L 6). Auch Zdeněk > Nejedlý bezeichnete J als den letzten Anhänger der Pivoda-Partei. | ||||||
In seinem Brief vom 11.12.1879 an Zdenka schrieb J: Jetzt antwortete ich dem Pivoda in Prag: er ist der Verfasser der "Neuen Methode im Gesangsunterricht" und basiert seine theoretischen Sätze auf der Grundlage der sog. formalen Ästhetik. Nun hat er aber gerade diese Ästhetik nicht genug gründlich durchstudiert und dadurch einige colossale Böcke in seinem Buch gemacht; so will er ein Beispiel geben von einer reinen, blossen Melodie, ohne Zeitmass, Stärke und Timbr - und vergisst, dass so etwas nur ein blosser Begriff ist, den man im Leben nicht "hören" wird. Ich sagte ihm kurz heraus, dass in seinem Werke grobe Fehler sind - doch ist es eines von den besten: denn andere Bücher von Musikern über Theorie geschrieben sind so entsetzlich in ihren Definitionen, dass man gar nicht davon sprechen kann. Die Ursache davon ist, dass die meister Musiker vom Fach, wenig allgemeine Bildung haben und die welche über Theorie in der Musik schreiben, wieder zu wenig Musiker sind.... | ||||||
L | 1 | Pivoda, František: Nova nauka zpěvu (Neue Gesangslehre), Prag, ohne Jahrgang | ||||
2 | 1879 | Pivoda, František: Nová methoda u vyučování zpěvu (Neue Methode des Gesangsunterrichts) Brünn 1879 | ||||
3 | 1916 | Nejedlý, Zdeněk: Leoš Janáček - Její pastorkyňa (LJ - Jenůfa). In: Smetana VI, Nr. 9/10, 1916 | ||||
4 | 1939 | Helf 237f | ||||
5 | 1976 | Horák, Vladimír: Janáček a Pivoda (J und Pivoda). In: opmus 7/8-1976, 199-201 | ||||
6 | 1980 | Štědroň, Bohumír: LJ als Kritiker der Brünner Oper in den Jahren 1890-92. In: LJG-Mitt 1971, Nr. 3f | ||||
7 | JGA H/2 "Anleitung zum Gesangsunterricht", 60-63/a1 | |||||
8 | 1985 | ZdBr 124 | ||||
Plačící fontána > Hradschiner Liedchen (JW IV/40, Nr. 2) | ||||||
Plamenné růže > Schicksal (JW I/5), Titelvariante | ||||||
Plelo dívča, plelo len > Mährische Volkspoesie (JW VIII/23, Nr. 6) | ||||||
Pleskavá > Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr. 11) | ||||||
Plough, The > Der Pflug (JW XIV/13) | ||||||
Ploughing > Das Pflügen (JW IV/1) | ||||||
Ploughing is hard work for me > Tagebuch eines Verschollenen (JW V/12, Nr. 5) | ||||||
Pluh > Der Pflug (JW XIV/13) | ||||||
Po zahradce chodiła > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 11) | ||||||
Po zarostlém chodníčku > Auf verwachsenem Pfade (JW VIII/17), > Kožik | ||||||
Počátek románu > Anfang eines Romans (JW I/3) | ||||||
Pochod modráčků > Marsch der Blaukehlchen (JW VII/9), > Die Jugend (JW VII/10) | ||||||
Počuvaj, počuvaj > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 38) | ||||||
Pod javorkom, pod zeleným > Lieder aus Detva (JW V/11, Nr. 4 ) | ||||||
Pod našima oknama > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 30) | ||||||
Pod Radhoštěm > Unterm Radhošt' (JW XI/2) | ||||||
Pod' šable > Unterm Säbel (JW XV/200) | ||||||
Podhajská, Zdenka ['podaisggaa, 'sdengga, s=sth] (27.08.1901 - 1991 Wien) | ||||||
Tochter einer Sängerin, die J, Brahms und andere Komponisten gekannt hatte. Sie stand Modell für das Coverbild auf der Erstausgabe des KlA der Oper "Kát'a Kabanová" (1922). Zdenka Podhajská war in den Zwanziger Jahren in Paris gewesen. J schenkte ihr ein Foto mit Widmung und Notentext aus "Kát'a Kabanová", weil Sie das Motiv des ergreifendsten Glücks erkannt haben. (KlA, 151, Ziffer 28). | ||||||
L | 1 | 1989 | Begleitheft zur Schallplatten-Aufnahme "Kát'a Kabanová" DECCA, mit 2 Illustrationen | |||
2 | 1987 | Phelan, Nancy: Charles Mackerras - a musicians' musician. Golansz London 1987, S. 76, 206 | ||||
I | 1 | 1989 | 2 Illustrationen im Begleitheft zur Schallplatten-Aufnahme "Kat'a Kabanová" DECCA LP | |||
2 | 1995 | Einband zum Libretto "Kát'a Kabanová" UE 30154, neue Ausgabe (gleiches Bild wie auf KlA 1922) | ||||
Podme, milá, podme > Komm Liebchen, komm! (JW V/10) | ||||||
Pod'te, pod'te děvčatka > Kommt, kommt Mädchen (JW V/15, Nr. 3) | ||||||
Pohádka > Märchen (JW VII/5) | ||||||
Pohádka o caru Berenději > Märchen (JW VII/5) | ||||||
Pohřeb zbojníkův > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 52) | ||||||
Pojd'te s námi! > Auf verwachsenem Pfade (JW VIII/17, Nr. 3) | ||||||
Pojedem do mlýna > Märchen (JW VII/5) | ||||||
Polajka > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 8) | ||||||
Polajko, Polajko > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 8) | ||||||
Polen | ||||||
Janáček hat Polen mehrmals besucht; 1904 ist ihm die Stelle des Direktors am Konservatoriums Warschau angeboten worden - er hat sie nicht angenommen, teils wegen seiner Bedingungen, teils wegen der politischen Verhältnisse in der Zeit des russisch-japanischen Krieges (L 1). Für sein > Vater unser (JW IV/29) verwendete er den Gemäldezyklus des polnischen Malers Josef Meçina-Krzesz (1860-1934). J sammelte auch polnische Volkslieder und führte solche 1896 auf. | ||||||
Reisen nach und durch Polen: | ||||||
1896 | auf der ersten Reise nach Russland durchquerte er mit der Bahn Polen | |||||
1902 | auf der zweiten und dritten Reise nach Russland im Juli besuchte er Polen erneut | |||||
1904 | Mai, Besuch in Warschau, Besprechung der Bedingungen für die Direktorenstelle | |||||
Mit > Chopin und seiner Musik hat sich J ausgiebig beschäftigt (L 2); um 1910 pflegte er Kontakt zum polnischen Komponisten Felix Nowowiejski, der Leiter des Musikvereins in Krakau war und dessen Oratorium "Quo vadis" in Brünn zur Aufführung vorbereitet wurde. J beschäftigte sich in seinen Vorträgen an der Brünner Orgelschule mit diesem Werk (L 3). Vogel erwähnt, dass J in den neunziger Jahren zusammen mit František Veselý den russischen und den polnischen Zirkel gegründet habe (Vogel 303) | ||||||
L | 1 | 1924 | Janáček, Leoš: Reise nach Polen (in Autobiografie) In: MdL 38 | |||
2 | 1954 | Štědroň, Bohumír: Janáček und Polen. Brünn 1954, teilweise zitiert in BE 79, 81 | ||||
3 | 1963 | Racek, Jan: Leoš Janáček über die kompositorische Struktur des Klavierwerks Friedrich Chopins. In: Chopin-Jahrbuch, hrg von Franz Zagiba, Wien 1963, 88-116; auch in: LJG-Mitt, Nr. 40-42, 1983/1-3 | ||||
Politik | ||||||
Janáčeks politische Einstellung war gesamtslawisch orientiert mit Schwerpunkt auf der russischen Kultur, ausserdem aber mit einem zeitlebens deutlich anti-deutschen Aspekt behaftet, der sich nach der Heirat mit Zdenka Schulz aus der deutsch-orientierten Familie seines Vorgesetzten Emilian > Schulz an der Brünner Lehrerbildungsanstalt noch verstärkte. Die Orchesterrhapsodie > "Taras Bulba" (JW VI/15), die er 1915 begann, aber erst 1917 vollendete, drückte die Bewunderung für das russische Volk aus; nach 1917 äusserte er sich nur noch einmal - im Mai 1928 - über die Vorgänge in Russland, in der Umfrage "Fehlt der Welt eine Friedenshymne": Die Hymne der russischen Revolution, die Hymne der französischen Revolution wurden in Bächen menschlichen Blutes geboren. Ein Lied des Friedens konnte aufjubeln und geboren werden in der Stunde, da das Morden der Menschen ein Ende nahm. Warum ist es damals, im Jahre 1918, nicht entstanden? In keinem Volke flammte damals das Feuer des Glücks in einem Jubellied auf. Auch das tschechische Volk, obgleich es nach so vielen Jahrhunderten des Leidens wieder die Freiheit gewann, blieb an der sentimentalen Freude am "Gottgeliebten Lande" haften. Hymnen flammen aus gipfelnder Ekstase; sie entspringen nicht aus alltäglichem Gefühl noch auch gekünsteltem Eifer - für ewigen Frieden. (8-Uhr-Abendblatt der National-Zeitung, Berlin, 26.05.1928) Lit I, 622 | ||||||
Er begrüsste und unterstützte die Ideen von > Masaryk und die Schaffung des neuen Staates der Tschechoslowakei. Die Entwicklung des > Kommunismus beobachtete er mit Skepsis, ja Ablehnung; immerhin liess er in der Oper > "Das schlaue Füchslein" (JW I/9) die Hühner sozialistische Postulate verkünden und zur Revolution gegen die Hähne aufrufen. | ||||||
1914 | Politische Implikationen erlebte J zu verschiedenen Zeiten: 1914 musste er wegen des Vorsitzes im "Russischen Zirkel" mit Schwierigkeiten rechnen; er liess alle Protokolle verbrennen. Auch die Kontakte zum kroatischen Politiker Radič hätten als "verdächtig" beurteilt werden können. Seine Frau Zdenka jedenfalls sammelte alle seine Korrespondenz mit Russen und verbrannte sie (L 8). | |||||
1918 | Vor der Wiener Aufführung der "Jenůfa" 1918 gab es einen parlamentarischen Vorstoss mit deutlich anti-tschechischer Stossrichtung, die vor der "Bevorzugung fremdnationaler Komponisten in der Hofoper" warnte (L 1). Als der neue Staat, die Tschechoslowakei im Oktober 1918 geschaffen und Tomaš G. Masaryk dessen Präsident wurde, begrüsste J diese Vorgänge und widmete ihm auch die neue Oper "Die Ausflüge des Herrn Brouček" (JW I/7). Der Präsident ehrte J mit seiner Anwesenheit bei den Feiern zum 70. Geburtstag. Als die Partei der National-Demokraten im Mai 1927 unter Führung eines Dr. Kramař Stimmenthaltung zuir Präsidenten-Wahl empfahl, trat J aus dieser Partei demonstrativ aus. Und in einer öffentlichen Stellungnahme sagte er: Es schmerzt mich, dass Kramař auf der Seite der Kommunisten steht, die einen eigenen Kandidaten gegen Masaryk aufstellte (L 7). | |||||
Weil J nie etwas Positives, aber auch beinahe nichts Negatives über die Kommunistische Partei geäussert hat, wurde er nur halbherzig oder sogar widerwillig gefördert, in der Sowjetunion beinahe gemieden. Überhaupt wurde die tschechische Musik äusserst stiefmütterlich behandelt. | ||||||
In Brünn wurde die J-Forschung durch die Kommunistische Partei nicht offen behindert, aber öfters schikaniert und schon gar nicht gefördert. Wenigstens konnte das Internationale Musikfestival, das mehrmals mit Schwerpunkt Janáček durchgeführt wurde, auch während der schwierigsten Zeiten als Treffpunkt für Wissenschafter aus Ost und West dienen. | ||||||
L | 1 | 1918 | Privattelegramm an das "Neue Wiener Journal" 11.02.1918, in: Neues Wiener Journal - Sammlung Knaus | |||
2 | Unterredung mit Hofoperndirektor Gregor. In: Neues Wiener Journal - Sammlung Knaus | |||||
3 | Janischfeld, Erwin von: Böhmische Musik an der Hofoper. In: Neues Wiener Journal, 06.02.1918 | |||||
4 | Gespräch mit Leoš Janáček (von Weriand). In: Neues Wiener Journal, 15.02.1918 - Sammlung Knaus | |||||
5 | 1964 | Hollander, Hans: Drei Briefe Leoš Janáčeks zur Wiener "Jenůfa"-Premiere. In: OeMZ, 1964, 518-522 mit Illustr. | ||||
6 | 1972 | Höslinger, Clemens: Zur Vorgeschichte der Wiener Jenůfa-Premiere. In: Mitteilungen des Oesterreichischen Staatsarchivs 25/1972 - Sammlung Knaus | ||||
7 | 1989 | Lambert, Patrick: Leoš Janáček und T.G. Masaryk. In: T.G. Masaryk-Studies in Russia and East Europe, Vol. 3 Statesman and cultural force, MAC MILLAN PRESS, London 1989; dt ue Knaus - Sammlung Knaus | ||||
8 | 2004 | Janáčkova, Zdenka: Mein Leben. In: LJG-Mitt Nr. 83, 2004-2 | ||||
9 | 2005 | Höslinger, Clemens: Die erste Aufführung von Janáčeks Jenůfa an der Wiener Hofoper (1918) und ihre Vorgeschichte. Dokumente aus dem Österreichischen Staatsarchiv; erweiterte, ergänzte und korrigierte Neufassung. In: Schriften zur Wiener Operngeschichte" Wien, Verlag Der Apfel 2005 | ||||
Pomluva > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 33) | ||||||
Popp, Lucia (geb. 12.11.1939, Ungeraiden, heute: Zavorská Ves, Slowakei - 16.11.1993 München) | ||||||
Slowakische Sopranistin, die an den Opernhäusern der Welt die grossen Sopranrollen sang; debutiert hat sie mit der Königin der Nacht 1963 in Bratislava und ein Jahr später mit der gleichen Rolle an der Wiener Staatsoper unter Otto Klemperer. Für die slawischen Komponisten hat sie sich ganz besonders eingesetzt, auch im Bereich des Liedes. | ||||||
Die einzige grosse Janáček-Rolle war das Füchslein in der Produktion von Charles Mackerras > TT 3) |
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TT | 1 | 1964 | Karolka, in "Jenůfa", Jaroslav Krombholc, Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, MYTO 023.266, 2 CD; auch GALA GL 100.751 (Ausschnitte) | |||
2 | 1979 | Mährische Volkspoesie in Liedern, JW V/2 - 9 Lieder, mit Geoffrey Parsons, Klavier; ACANTA-BELLAPHON EA 23 330 LP; MEMBRAN 222605-354 | ||||
3 | 1981 | Füchslein, in "Das schlaue Füchslein", Sir Charles Mackerras, Wiener Philhoniker; DECCA 417 129, 2 CD | ||||
4 | 1982 | Karolka, in "Jenůfa", Sir Charles Mackerras, Wiener Philh., DECCA 414 483, 2 CD | ||||
5 | 1987 | Jenůfas Gebet im 2. Akt, Stefan Soltesz, Münchner Rundfunkorchester; EMI 7 49319, CD | ||||
L | 1 | 1999 | Tamussino, Ursula: Lucia -Erinnerungen an Lucia Popp, Wien: Verlag Barylli 1999, ISBN 3-901239-09-X | |||
Poslední Abencerage > Der Letzte der Abencérages (JW XI/1) | ||||||
Postludium für Orgel > "Glagolitische Messe" (JW III/9) | ||||||
für Orgel Solo, 7. Teil der Glagolitischen Messe, wird aber oft auch als Einzelnummer gespielt, die auch separat publiziert wird (> ED 1-3). Es handelt sich um eine Passacaglia über ein zweitaktiges Motiv. | ||||||
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ED | 1 | 1989 | Orgelsolo UE Wien UE 18 604, Orgelpart ediert von Daniel Schlee | |||
2 | 1992 | Orgelsolo Nr. VII, in JGA F/2 BA 6852 | ||||
3 | ? | Orgelsolo aus der Festlichen Messe, hrg. von Martin Haselböck und Thomas Daniel Schlee, UE 12653; auch tschechisch beschriftet | ||||
TT | 1 | 1971 | Klaus Martin Ziegler, Bosch-Orgel, St.Martins-Kirche Kassel, PSALITE LP st | |||
2 | 1973 | John Turner, Glasgow Cathedral, DECCA LP st | ||||
3 | 1975 | Albrecht Haupt, ?, AUDITE LP st | ||||
4 | 1976 | Wolfgang Wünsch, St. Pauls Kirche, Fürth (Bayern), ABANORI LP st | ||||
5 | 1980 | Jiří Ropek, ?, VISTA LP st | ||||
6 | 1985 | Rudolf Walter, Marien Orgel der Basilika, Altötting, CHRISTOPHORUS LP st | ||||
7 | 1996 | Jan Hora, Martinů-Saal, Palais Liechtenstein, Prag, VIXEN CD | ||||
8 | 1997 | Jaroslav Tuma, Smetana-Saal, Prag, SUP CD | ||||
9 | Martin Strejc, St. Barbora-Kirche, Kutná Hora, AMABILE CD | |||||
10 | 1998 | David Goode, Christ Church, Oxford, HERALD CD | ||||
11 | 2004 | Jürg LIetha, Dreifaltigkeitskirche Bern, CD Privat, Sammlung Knaus | ||||
12 | 2006 | Christopher Herrick, Meyerson Hall, Dallas, HYPERION CD | ||||
13 | 2007 | Aleš Barta, Rudolfinum Prag, EXTON CD > naxosmusiclibrary | ||||
14 | 2008 | Iain Quinn, Norwich Cathedral, CHANDOS CD | ||||
15 | Karel Paukert, AZICA CD > naxosmusiclibrary | |||||
16 | 2011 | Markéta Schley Reindlová; AMBIENTE CD | ||||
Potkal jsem mladou cigánku > Tagebuch eines Verschollenen (JW V/12, Nr. 1) | ||||||
Potulný šílenec > Des Narren Irrfahrt (JW IV/43) | ||||||
Pountney, David (geb. 1947 in Oxford) | ||||||
Englischer Regisseur, der sich in den siebziger Jahren den J-Opern zugewandt hat. Der Durchbruch gelang ihm 1972 am Wexford-Festival mit "Kát'a Kabanová". 1975 war er szenischer Leiter der Scottish Opera und realisierte zusammen mit der Welsh National Opera den ersten Janáček-Opern-Zyklus. 1986 realisierte er an der English Nat. Opera in London eine szenische Version des "Tagebuch eines Verschollenen" JW V/12. 1992 hat er in London mit seiner "Brouček"-Inszenierung diesem Werk neue Umsetzungsmöglichkeiten erschlossen. Er ist seit anfangs 1990 "Director of Productions" an der ENO (English National Opera) und hat für Amsterdam, Berlin, Chicago, Houston, Los Angeles, Paris und Venedig Inszenierungen realisiert. Seit Dezember 2003 ist er Intendant der Bregenzer Festspiele. | ||||||
Im Janáček-TV-Porträt von WDR/ARTE (Produktion 2006 Thorsten Fricke, Regie: János Darvas) bezeichnete Pountney Janáček als den bedeutendsten Opernkomponisten des 20. Jahrhunderts und "Das schlaue Füchslein" (JW I/9), aus opernästhetischer Sicht, als die bedeutendste Oper dieses Zeitraums. |
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L | 1 | 1995 | Pountney, David: J and the Cinematic. In: Programmheft "Brouček" London ENO 1992/93, dt Ue Eduard Herzog, in: Brouček-Materialienband der LJG, Zürich 1995, 82-88 | |||
Pověz mi, synečku > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 33) | ||||||
Požčajte nám sekerenky > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 6) | ||||||
Pozdrav svaté Boží tělo > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 13) | ||||||
Požehnaný ['poschehnanii, sch = stimmhaft] Der Gesegnete | ||||||
Volkstanz, den J in mehreren Werken verwendet hat: | ||||||
> Rákoš Rákoczy (JW I/2, Nr. 10); 166 Takte | ||||||
> Walachische Tänze op. 2 (JW VI/4, Nr. 5) | ||||||
> Suite op. 3 (JW VI/6, Nr. 3); 163 Takte | ||||||
> Tschechische Tänze (JW VI/9, Nr. 2) | ||||||
> Der Gesegnete (JW VI/11); spätere Version 1899 | ||||||
> Lachische Tänze (JW VI/17, Nr. 2); 126 Takte | ||||||
> Volkstänze in Mähren (JW VIII/10, Nr. 20); 52 Takte | ||||||
Prag | ||||||
Prag hatte um 1911 ca. 450'000 Einwohner, davon nur 35'000 deutschsprachige (vgl. Weber, Horst: Zemlinksy, S. 26 Die Prager Jahre). Prag nahm nur widerwillig Kenntnis von den Erfolgen Js in Brünn, dass zB die Oper "Její pastorkyňa" nach der UA 1904 mehrmals in Brünn neu inszeniert wurde. Prag verhielt sich auch nach der erfolgreichen Prager "Její pastorkyňa" 1916 und der Wiener "Jenůfa" 1918 abwartend. Prag ignorierte die Arbeiten Js weitgehend; man hielt ihn für einen provinziellen Folklore-Spezialisten (vgl BE 144). Die Ablehnung eines Werkes durch das Prager Nationaltheater kam einem künstlerischen Todesurteil gleich, da das Nat.theater mehr war als nur das grösste und erste Theater im Lande, sondern es war nationale Weihestätte - "Národ sobě" (Die Nation für sich selbst) steht über der Bühne. Das Nat.theater war mit der Festoper "Libuše" von Bedřich Smetana eröffnet worden (vgl Vogel 302/a247). Js Reformbestrebungen im Bereich des Musikstudiums wurden in Prag bagatellisiert. | ||||||
1874 | Der 20-jährige J hat erstmals Prag erlebt, bei seinem Studium 1874/75 an der Orgelschule, wo er innerhalb eines Jahres den drei-semestrigen Kurs absolvierte. Die Schule mit der muffigen Atmosphäre wurde von Josef Michl beschrieben (vgl. BE-dv, 20). J schloss die dortigen Studien am 23.07.1875 ab, mit seiner > "Choralfantasie" (JW VIII/4) und mit J.S. Bachs "Toccata und Fuge C-Dur" (vgl Helfert 89/a5). | |||||
1879 | Im Jahre 1879 erschien in der Prager Zschr "Dalibor" ein Bericht über Js Aufführung von Beethovens "Missa solemnis" in Brünn (vgl Vogel 86; Helfert 218) | |||||
1889 | J reichte die "Walachischen Tänze" (JW X/20) und das Ballettspiel mit Gesang > "Rákoš Rákoczy" (JW I/2) im Nat.theater Prag ein - zurückgewiesen (vgl Vogel 138) | |||||
1891 | Rákoš Rákoczy wurde an der Ethnografischen Ausstellung in Prag aufgeführt; ein Ballettmeister aus Prag war anwesend, als drei der "Walachischen Tänze op. 2" (Nr. 7, 1, 5 und 3) in Brünn aufgeführt wurden (02.03.1891) | |||||
1892 | Das Singspiel > "Anfang eines Romans" (JW I/3) wurde in Prag zurückgewiesen (UA Brünn 10.02.1894) (vgl Vogel 146; Ste-Gen 111) | |||||
1893 | Js Gesuch um Reisestipendium bei der Böhm. Akademie in Prag abgelehnt (BE 66ff) | |||||
1903 | "Její pastorkyňa" (Jenůfa) mit Brief an Karel Kovařovic, Opernchef in Prag 1900-1920, eingereicht - abgelehnt (Prager EA erst 1916) | |||||
1906 | Männerchöre in Prag aufgeführt (09.03.), EA von "Eifersucht" (Žarlivost JW VI/10) und "Vater unser" (Otčenáš JW IV/29) durch den Gesangsverein "Hlahol" (Ste-Gen 178) | |||||
1907 | Gesuch um Preis für "Její pastorkyňa" (Jenůfa) - abgelehnt (vgl Ste-Gen 106/a 17) | |||||
1911 | "Janáček hat in Prag soviele Feinde wie Haare auf dem Kopf. Sie wissen alle recht gut, wer er ist - und darum der Hass" (Brief des Kritikers Ladislav Kožušníček vom 19.02.1911 an Dr. František Veselý, Korr8, 29) | |||||
1912 | J wird korrespondierendes Mitglied der Tschech. Akademie der Wissenschaft, Literatur und Kunst (vgl iconogr VII, Faksimile) | |||||
1914 | > "Siebzigtausend" (Sedmdesát tisíc JW IV/36) mit dem Prager Lehrerchor unter František Spilka (04.04.) | |||||
1916 | Premiere von "Její pastorkyňa" (Jenůfa) im Nat.theater, am 26.05. - wenigstens ein Prager Kritiker war anwesend (vgl Vogel 209) | |||||
1917 | UA > "Das ewige Evangelium" durch den Gesangsverein "Hlahol" unter Jaroslav Křička, am 05.02.; J hatte schon 1913/14 eine Aufführung erhofft (vgl Vogel 304, Brief an František Veselý vom 28.12.1913, Korr8, 36ff). Am 14.11. UA > "Des Spielmanns Kind" (Šumařovo dítě JW VI/14) durch die Tschech. Philharmonie unter Otakar Ostrčil | |||||
1918 | Ich muss in das goldene Prag fahren. Es ist dies so wie mit einem Rädchen in der Uhr. Es ist in Ordnung, solange es in der Uhr ist; zieh es heraus, und Du kannst sie wegwerfen. Nur in Brünn zu sein, ich wäre auch so ein aus dem Werk herausgenommenes Rädchen. Das fühle ich gut und deshalb verdriesst es mich so oft. (Vgl BE 125; St-Br, 28.06.1918, 43) | |||||
1921 | J hält Vorlesungen am Konservatorium in Prag (Brod-Br 83f; Vogel 333/a286); diese wurden mitstenografiert | |||||
1923 | In Prag beneiden sie mich, aber in Bratislava bewundern sie gern. (BE, 162; Ste-Br 03.04.1923, 105) | |||||
1925 | J war mit der Premiere des "Schlauen Füchsleins" nicht zufrieden. (BE 169; Ste-Br 21.05.1925, 149ff) | |||||
L | 1 | 2011 | Knaus, Jakob: Die ausserordentliche Situation Janáčeks in Prag in der Zeit von 1903 bis 1924. In: In: Leoš Janáček - Création et culture européenne. Actes du colloque international, Paris, Sorbonne 3-5 avril 2008, S. 29-35, L'Harmattan, Paris 2011 | |||
Prager Frühling | ||||||
alljährlich stattfindendes Musikfestival in Prag, das seit 1946 am 12. Mai, am Todestag von Bedřich Smetana, beginnt und anfangs Juni endet. Dieses Festival hat kaum je schwerpunktmässig Js Werke aufgeführt, da J "nach Brünn gehört". | ||||||
Die Bezeichnung "Prager Frühling" ist aber auch für die kurze Periode der Liberalisierung von 1963-1968 verwendet worden, die dann am 21. August 1968 durch die Sowjetunion und die Truppen der Warschau-Pakt-Staaten brutal beendet wurde. Die neue kulturpolitische Situation hat auch zur Gründung der Leoš Janáček-Gesellschaft in Zürich geführt. Sie hatte das Ziel, den Janáček-Forschern ein Fenster zum Westen offen zu halten und auch die Kontakte auf der offiziellen Ebene des Kulturministeriums nicht einfrieren zu lassen. Alle Beitretenden aus den Ländern hinter dem "Eisernen Vorhang" sind beitragsfrei aufgenommen worden. | ||||||
Prager Lehrerchor (PSPU) | ||||||
Chorvereinigung, welche sich unter ihrem Leiter František Spilka für Js Chorwerke einsetzte, insbesondere für die UA der zweiten Version von > "Siebzigtausend" (JW IV/36). | ||||||
Pravý výlet pana Broučka do měsíce > Der Ausflug des Herrn Brouček auf den Mond (JW I/6), > Die Ausflüge des Herrn Brouček (JW I/7) | ||||||
Pražak, František | ||||||
Mitglied der "Gesellschaft zur Erforschung des Kindes", zu der auch J Kontakte pflegte. In den Jahren 1903-06 schrieb J mehrere Studien zu den Sprechmotiven der Kindersprache und arbeitete anfangs der Zwanziger Jahre an pädopsychologischen Untersuchungen der Gesellschaft mit. | ||||||
L | 1 | 1981 | Gregor, Vladimír: l. Janáček a společnost pro výzkum dítěte v brně ( LJ und die Gesellschaft zur Erforschung des Kindes in Brünn). In: opmus 9/81 | |||
Precious sacrifice is being prepared for you, A > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 8) | ||||||
Prečan, Leopold ( ? ) | ||||||
Erzbischof von Olmütz (Olomouc). Er regte J zur > "Glagolitischen Messe" (JW III/9) an und nahm am 11.07.1926 an der Feier zur Enthüllung der Gedenktafel an Js Geburtshaus in Hukvaldy teil (Vogel, 437) | ||||||
Před našimi okny, pěkná rovenečka > Mährische Volklspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 13) | ||||||
Před oltářem Tvým > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 9) | ||||||
Před Tebou se klaníme >Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 10) | ||||||
Před vaší je zahrádečka > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 10) | ||||||
Předehra > Vorspiel für Orgel (JW VIII/2) | ||||||
Předtucha > Sonate 1.X.1905 (JW VIII/19, 1. Satz) | ||||||
Preise > Janácek, Anerkennung | ||||||
Preissová, Gabriela, geb. Sekerová ['preissowaa, 'seggerowaa](23.03.1862 - 27.03.1946 ) | ||||||
Mährische Schriftstellerin und Dramatikerin. Ihre Kurzgeschichten und Bühnenstücke machten das Gebiet Mährens und die Region Slovačko bekannt. Ihr Drama "Její pastorkyňa" hat J vertont und damit, unter dem deutschen Titel > "Jenůfa" seinen ersten grossen Erfolg im "Ausland" errungen - 1918 an der Hofoper in Wien, dann vor allem 1924 in Berlin. | ||||||
J begann 1888 mit ihr zu korrespondieren, lernte sie aber wahrscheinlich erst an ihrem Vortrag in der Brünner > Vesna kennen, am 14.12.1890 (Ste-Krit, 2; LJG-Mitt 1971/3), als sie über ihr Drama "Její pastorkyňa" sprach. Am 13.12. war ein Text über sie in der Zeitung "Lidové noviny" abgedruckt. Zuerst aber hat J den Text "Počátek románu" (von G.Preissová und Jaroslav Tichy) für seine zweite "Oper" > "Anfang eines Romans" (JW I/3) verwendet. Ihr Roman "Její pastorkyňa" ist erst 1930 in Prag erschienen; er wurde laut John Tyrrell zweimal verfilmt. Das Drama ist mehrmals aufgelegt worden, 1978 ist die 14. Auflage erschienen. | ||||||
J hat sich nach der "Její pastorkyňa" auch mit dem 3-aktigen Drama > "Gazdina roba" beschäftigt (JW XI/8, 1904 und 1907) und 1904 mit dem > "Frühlingslied" (JW XIV/6, Jarní píseň). Ihren Operntext "Eva" hat J.B. Foerster 1899 vertont. | ||||||
John Tyrrell erwähnt, dass man ihr vorgeworfen habe, ihre "Její pastorkyňa" sei eine mährische Fassung von Tolstojs Bühnenstück "Macht der Finsternis", das 1886 entstanden ist und 1887-88 in der Zschr "Česka Thalia" auf Tschechisch veröffentlicht wurde. | ||||||
Die "Její pastorkyňa" ist mehrfach ins Deutsche übersetzt worden: | ||||||
1 | Drama "Její pastorkyňa" - Ue von Ivana Thomaschke, nur 1. Akt, leicht gekürzt, abgedruckt in Progr.heft "Jenůfa" Köln 1981, mit Vorbemerkungen | |||||
2 | Operntext, Ue von Max Brod, für die Wiener Aufführung 1918 | |||||
3 | Ihre Ziehtochter, Roman, teilweise Ue von Sona Červená, abgedruckt in Progr.heft "Jenůfa" Frankfurt 1979 | |||||
L | 1 | 1958 | Straková, Theodora: Setkání LJ s Gabrielovou Preissovou (Die Begegnung LJs mit Gabriela Preissová). In: CMM XLIII-1958, S. 145-163 (mit der Korrespondenz) | |||
2 | 1962 | Zavodský, Artur: Gabriela Preissová. Prag 1962, tschech | ||||
3 | 1978 | Zavodský, Artur: Literární inspirace janáčkovy hudby (Literarische Inspiration in Js Musik). In: Koll78, S. 113-121 | ||||
4 | 1982 | Sträter, Lothar: Gabriela Preissová - Die Autorin des Schauspiels "Jenůfa". In Progr.heft "Jenůfa" Düsseldorf 1982 | ||||
I | 1 | Foto, in: obraz, 12 | ||||
2 | Foto, mit Hut, um 1889, in: Racek 83 | |||||
3 | Foto, unter Baum - in: Booklet zur Jubiläumsaufführung der "Její pastorkyňa" in Brünn am 21.01.2004, S. 27 | |||||
Prelude > Vorspiel für Orgel (JW VIII/2) | ||||||
Prelude to 'Její pastorkyňa' (orchestra) > Eifersucht (Einleitung zu "Jenůfa", für Orchester JW VI/10) | ||||||
Prelude to 'Její pastorkyňa' (piano 4 hands) > Eifersucht (Einleitung zu "Jenůfa", Klavier 4-hd) (JW VIII/16) | ||||||
Presentiment > Sonate 1.X.1905 (JW VIII/19, 1. Satz) | ||||||
Presto (JW VII/6) | ||||||
für Cello und Klavier | ||||||
K | 1910 | um 1910 (nach Jan Trojan auch später möglich); > JGA E/2, Vorwort | ||||
A | undatiert, JA A 23.519 | |||||
M | Abschrift, im Besitz von Dr. Ivan Meřka | |||||
ED | 1 | 1970 | P, EdS + Bärenreiter Kassel H 4691, BA 6201, hrg von Jan Trojan | |||
2 | 1988 | P, JGA E/2 BA 6850, hrg von Jiří Fukač und Bedřich Havlík | ||||
3 | 1992 | P, Bärenreiter Kassel BA 833, Reprint von ED 2 ohne Kommentar | ||||
4 | 2008 | Partitur + Stimme, Bärenreiter Urtext, BÄRENREITER Kassel, Basel.., BA 9509, hrg. von Jiří Fukač, Bedřich Havlík und Jiří Zahrádka, neues Vorwort von Jiří Zahrádka, tschech, engl, dt; "Werke für Violoncello und Klavier"; Notensatz mit ED 2) identisch | ||||
D | 2 min 30 sec, 172 Takte | |||||
UA | 1948 | 15.06., Brünn, Universität. Karel Krafka, Vc; Zdenka Průšová, Klavier | ||||
TT | 1 | 1974 | Esther Nyffenegger, Gérard Wyss; ARMIDA, LP st; DIVOX CD publ 1992 | |||
2 | 1977 | Klaus Storck, Karl Engel; TELEFUNKEN LP st | ||||
3 | 1978 | Christoph van Kamen, Paul Crossley; DECCA LP st | ||||
4 | 1988 | Evžen Rattai, Radoslav Kvapil; ADDA CD | ||||
5 | Klaus Storck, Yasuko Matsuda; COLOSSEUM CD publ 1996 | |||||
6 | 1989 | Anssi Karttunen, Tuija Hakkila; FINLANDIA CD | ||||
7 | 1990 | Patrick Demenga, Christoph Keller, ACCORD CD | ||||
8 | 1992 | Martin Ostertag, Kalle Randalu; DABRINGHAUS+GRIMM CD | ||||
9 | Boris Pergamenschikow, András Schiff; DECCA CD | |||||
10 | 1994 | Mats Rondin, Roland Pöntinen; BIS CD > naxosmusiclibrary | ||||
11 | Michaela Fukačová, Bohumila Jedličková; CARLTON CD | |||||
12 | Wen-Sinn Yang, Gilead Mishory; TUDOR CD | |||||
13 | 1995 | Gary Hoffmann, Mikhail Rudy; EMI CD | ||||
14 | 2009 | Adam Mital, Olimpia Tolan; SOLO MUSICA CD | ||||
15 | 2012 | Danjulo Ishizaka (geb. 1979 Bonn), Shai Wosner, ONYX CD > naxosmusiclibrary | ||||
16 | 2013 | David Geringas , Ian Fountain, ES CD | ||||
Als das "Presto" aufgefunden wurde, wurde zuerst vermutet, es handle sich um eine Skizze aus der Zeit des > "Märchens" (JW VII/6), allenfalls um einen Satz zur Erweiterung der dreisätzigen Komposition. Dies wird nicht aufrecht erhalten. Eine genauere Datierung aber ist nicht möglich. | ||||||
Die Bezeichnung "Presto" ist erst später hinzugekommen, ursprünglich war die Tempoangabe "Allegro" (Vorwort zu ED 2, S. XIII) | ||||||
Přibor ['prschibor]> Freiberg | ||||||
Přibyl, Vilém (1925-1991) ['prschibil, 'wileem] | ||||||
Tschechischer Tenor, begann in einem Amateurchor in Hradec Králové (Königgrätz), studierte bei Milada Jakoubovská; erstes Engagement am Theater von Ústi nad Labem, dann 1961 Brünn, wo er zeitlebens blieb und den Laca in "Jenůfa", den Boris in "Kát'a Kabanová" und den Brouček sang; besonders eindrücklich im > "Tagebuch eines Verschollenen" (JW IV/42). Regelmässig war er Gast am Prager Nat.theater. | ||||||
TT | 1 | 1969 | Jenůfa, Bohumil Gregor; SUP LP st, CD publ 1995, Rolle: Laca | |||
2 | 1977 | Tagebuch eines Verschollenen, Josef Páleníček; SUP LP st | ||||
3 | 1978 | Jenůfa, František Jílek; SUP LP st, CD publ 1992, Rolle: Laca | ||||
4 | Glagolitische Messe, František Jílek; SUP LP st | |||||
5 | 1980 | Die Ausflüge des Herrn Brouček, František Jílek; SUP CD publ 1995, Rolle: Brouček | ||||
Přihody lišky Bystroušky > Das schlaue Füchslein (JW I/9) | ||||||
Přijdiž svatý Duše > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 5) | ||||||
Přikryl, Ondřej (?) ['prschiggril, 'ondrschej] | ||||||
Hannakischer Regionaldichter; von ihm stammen die Texte zu > "Die Abendhexe" (JW IV/28, Nr. 3 und zu > "Da du weisst" (JW IV/28, Nr. 1) (Vogel 245) | ||||||
Prisoner sat in jail, A > Vier Balladen (JW V/7, Nr. 2) | ||||||
Přistup duše > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 3) | ||||||
Pro své svaté rány > Tschechische Kirchengesänge aus Lehners Messkanzional (JW II/10, Nr. 8) | ||||||
Proč, kalino smutna stojiš? > Hochwalder Volkspoesie in Liedern (JW V/4, Nr. 5) | ||||||
Proč, kalino, neprokvétáš > Fünf Volkslieder (JW IV/37, Nr. 3), > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 42 | ||||||
Procházka, František Serafín ['prochaasgga, 'frantischegg] (1861-1939) | ||||||
Tschechischer Novellist; einer der Librettisten der Oper > "Die Ausflüge des Herrn Brouček" (JW I/6, JW I/7); Textdichter der Ballade > "Kašpar Rucký" (JW IV/41), der > "Hradschiner Liedchen" (JW IV/40) und des Chors > "Unsere Flagge" (JW IV/44) | ||||||
L | 1 | 1949 | Korr3 | |||
I | 1 | 1949 | Foto von 1934, in Korr3, 48 | |||
2 | 1950 | Foto, in Korr5, 80; gleiches Foto in: Progr.heft "Brouček" Bayerische Staatsoper 1995, S. 19 | ||||
Procházka, Jaroslav ['prochaasgga] (19.02.1918 - 1994?) | ||||||
Tschechischer Musikforscher; sein J-Werkverzeichnis ist allerdings zu wenig verbreitet, da es abseits publiziert worden ist. Er versuchte darin eine neue durchgehende Nummerierung der Werke. Er veröffentlichte ein Buch und eine grosse Reihe kleinerer Artikel über J | ||||||
L | 1 | 1948 | Procházka, Jaroslav: Lašské kořeny života i díla Leoše Janáčka (Die Lachischen Wurzeln in Leben und Werk von LJ) Prag 1948, HM, 221 Seiten | |||
Promise, The > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 24) | ||||||
Prophets have foretold, The > Tschechische mehrstimmige Kirchengesänge aus dem Freiberger Kanzional (JW XII/5, I/4) | ||||||
Prorokovali proroci > Tschechische mehrstimmige Kirchengesänge aus dem Freiberger Kanzional (JW XII/5, I/4) | ||||||
Prosatexte | ||||||
In fünf Opern hat J Prosatexte vertont: Jenůfa, Kat'a Kabanová, Das schlaue Füchslein, Die Sache Makropulos, Aus einem Totenhaus | ||||||
L | 1 | 1975 | Danuser, Hermann: Musikalische Prosa, Bosse-Verlag 1975, keine J-Belegstellen | |||
2 | 1982 | Dahlhaus, Carl: Musikalischer Realismus. Realistische Opernmelodik und dramaturgische Struktur. München 1982, Piper, S. 121-135 | ||||
3 | 1986 | Štědroň, Miloš: Janáček a Zeyerův vers v opeře Šárka (J und Zeyers Vers in der Oper "Šárka") und weitere Beiträge über Prosa-Vertonung. In: Spff H 21, 1986, S. 79 | ||||
4 | 1988 | Tyrrell, John: Czech Opera, Cambridge University Press 1988, 352 Seiten | ||||
Provolání (pro zakládání "Hudební listy") > Feuilleton I 1884 (JW XV/25) | ||||||
Prunières, Henry (1886-1940) | ||||||
Frz Musikkritiker; schrieb in der "Revue musicale" 1929 über J. In Brod-Br 193ff wird er erwähnt. | ||||||
L | 1 | 1924 | Brief von Romain Rolland an Henry Prunières aus Villeneuve vom 09.10.1924, mit Ewähnung der "Kát'a Kabanová". In: Cahiers Romain Rolland 17, S. 210-211, Paris 1967 | |||
I | 1 | 1981 | Foto des Briefs, in: Paris 81, S. 48-49 | |||
Psaníčko > Mährische Volkspoesie in Liedern (JW V/2, Nr. 29) | ||||||
PSMU > Sängervereinigung mährischer Lehrer PSMU | ||||||
PSPU > Prager Lehrerchor | ||||||
Puccini, Giacomo (22.12.1858 Lucca - 29.11.1924 Brüssel) | ||||||
Italienischer Komponist. J hörte einige Puccini-Opern: Tosca 26.11.1903, La Bohème 21.04.1905, Madama Butterfly 16.02.1908. 1919 hatte er die "Butterfly" in Brünn nochmals gehört und schrieb an Kamila Stösslová am 05.12.1919: ...eine der schönsten und traurigsten Opern. Ich hatte Sie ständig vor Augen. Butterfly ist ebenfalls klein und schwarzhaarig. So unglücklich wie jene können Sie niemals sein. Ich bin von der Oper so erregt. Als sie neu war, fuhr ich ihretwegen nach Prag. Viele Stellen haben mich bisher tief beeindruckt. (St-Br 74) | ||||||
Bei den Aktschlüssen im "Brouček" ist das Vorbild Puccinis erkennbar: Brouček JW I/6 endet mit Duett in Oktaven mit Sopran und Tenor - vgl. La Bohème, 1. Aktschluss. In Brouček JW I/7 endet der 1. Akt mit geistlichem Chor im Hintergrund - vgl. Tosca, 1. Akt mit Te Deum-Finale. | ||||||
In "Kát'a Kabanová" sind im Klangbild manchmal puccineske Anklänge zu hören, vgl. 3. Akt | ||||||
L | 1 | 1968 | Straková, Theodora: Janáček und der Verismus. In: Koll68, 67-80 | |||
2 | 1969 | Štědroň, Miloš: Janáček und die Veristen. In: Jan-Mitt Nr. 1, 1970 | ||||
3 | 1972 | Knaus, Jakob: Leoš Janáček und Richard Strauss. In: NZfM 1972, auch in Rich.Strauss-Blätter, Juni 1980 | ||||
4 | 1979 | MdL 45 | ||||
5 | 1987 | Tyrrell, John: The cathartic slow waltz and other finale conventions in Janáček's operas. In: Essays in honour of Winton Dean. Cambridge University Press 1987, 333-352 | ||||
6 | 1990 | St-Br 74 | ||||
Putovali hudci > Fünf Volkslieder (JW IV/37, Nr. 4) | ||||||
Putování dušičky > Violinkonzert (JW IX/10) | ||||||
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